Transkriptionsrichtlinie: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Johann Steuerleins Reimbibel
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 16: Zeile 16:
Für die Transkription der Handschriften Cod. Guelf. 188 und 189 Helmst. folgen wir der folgenden Editionrichtlinie.
Für die Transkription der Handschriften Cod. Guelf. 188 und 189 Helmst. folgen wir der folgenden Editionrichtlinie.
Siehe auch das [http://steuerlein-reimbibel.de/index.php?title=Transkriptionsbeispiel Transkriptionsbeispiel].
Siehe auch das [http://steuerlein-reimbibel.de/index.php?title=Transkriptionsbeispiel Transkriptionsbeispiel].
{| class="wikitable"; {{Tabellenvorlage}}
|+
|-
| Nr.
| Kategorie
| Regel
| Konkretisierung / Transkriptionsbeispiele
| Original
|-
|1
|Struktur
|Die Datenbank ist nach Kapiteln der Bücher und nicht nach (Folio)seiten strukturiert. Die Transkription einzelner Kapitel geht also über Seitenumbrüche.
|Innerhalb der Transkription eines Kapitel wird der Seitenumbruch folgendermaßen dargestellt:
Text
Leerzeile
[FolioNr.]
Leerzeile
Text
|
|-
|2
| Struktur
| Kopf- und Fußzeilen werden nicht transkribiert sofern sie lediglich den Titel des Kapitels, Buchteils wiedergegeben.
|
|
|-
|3
|Struktur
|Absätze, Einrückungen und Zeilenumbrüche (bei poetischen Texten) bleiben erhalten.
|in Wikitext beginnt die eingerückte Zeile mit Doppelpunkt und Leerzeichen:
"Sanct Paulus die Philipper tröst,<br />
<nowiki>:</nowiki> Timotheus Sie gleichsfalß grüest,<br />
Paulus Sie sterckt aus seinen Banden,<br />
<nowiki>:</nowiki> Jn keynerley stück werdt Er zuschanden."
|
|-
|4
|Struktur
|Worttrennung am Zeilenende wird nicht übernommen. Ausnahmen: 1. Überschriften (Titel) 2. Seitenumbruch, 3. Poetische Texte.
|
* Die Titelblätter und die Titel/Überschriften werden mit Worttrennungen am Zeilenende wiedergegeben.
* Die Texte der Vorworte dagegen nicht zeilengenau wiedergegeben - mit Ausnahme von Worttrennungen bei Seitenumbrüchen.
* Poetische Texte werden Zeile für Zeile mit ggf. vorkommende Worttrennung wiedergegeben.
|
|-
|5
| Struktur
| Überschriften sind durch '''Fettdruck''' hervorzuheben.
| <b>"Das 2. Capitel</b>
Am Siebendten Tag ruht Gott fein,
Von allem Gschöpff vnd Wercken sein,"
| [[Datei:002.jpg|mini]]
|-
|6
|Struktur
|Randbemerkungen (Marginalien) und interlinearer Text, die den Text ergänzen oder verbessern werden in den Text integriert.
|Zwischen zwei Sternchen (Asterisks), z.B., wenn am Rand das Wort "in" ergänzt ist:
"Er ging *in* die Stadt" 
Wenn das Wort "in" dagegen zwischen den Zeilen steht wird es hochgestellt: 
"Er ging <sup>in</sup> die Stadt"
|
|-
|7
|Struktur
|Randbemerkungen (Marginalien) und interlinearer Text, die KEINE Ergänzung oder Verbesserung des Textes sind, werden mit einer Fußnote (auf Höhe der Zeile neben der sie stehen) angemerkt. 
|Zum Beispiel:
"Die ich rief, die Geister
werd ich nun nicht los."<sup>1</sup>
Fußnote 1: Randbemerkung: "Sagte schon Goethe".
|
|-
|8
| Schrift
| Keine Hervorhebung von verschiedenen Schriftarten (z.B. Fraktur oder Antiqua statt Kurrent).
| "Mit einer Vorrede, Des Ehrwirdigen Vnd Hochgelarten Herrn POLYCARPI LEYSERS,"
| [[Datei:001.jpg|mini]]
|-
|9
|Schrift
|"Langes s" (ſ), wird durch normales s wiedergegeben
|<b>"Das 2. Capitel</b>Am Siebendten Tag ruht Gott fein,
Von allem Gschöpff vnd Wercken sein, [statt: ''ſein'']"
|[[Datei:002.jpg|mini]]
|-
|10
|Schrift
|Ligaturen werden aufgelöst (mit Ausnahme von „Æ/æ” und „Œ/œ” und &).
|Betrifft fast nur bei lateinischen/latinisierten Begriff ("Præfation", "Jeremiæ")
|
|-
|11
|Schrift
|Diakritische Zeichen, die nur als Lesehilfe fungieren werden übergangen. Zeichen zur lautlichen Unterscheidung werden dagegen übernommen (Z.B. (selten) "ü"/"v̈" für u-Umlaut).
|Kein Strich/Bogen über dem u oder v zur Unterscheidung von n Keine Tremapunkte bei -eÿ- (lies: ei, z.B. "heyliger") oder "oë" (lies: ö, z.B. "Oel") oder "öe" (z.B. "Poet").
Jedoch (selten): ü / v̈ wenn expliziert u-Umlaut (siehe Nr. 4)
|
|-
|12
|Schrift
|Fehlende Punkte bei i/j werden ergänzt.
|Betrifft Fehler durch Unterlassen oder wenn verwischt/überschrieben.
|
|-
|13
|Schrift
|Kürzungszeichen werden bei ''unzweifelhafter'' Bedeutung wie Abkürzungen stillschweigend aufgelöst.
|Nasalstrich über n und m (z.B. "Man̅" -> Mann; "vn̅" -> vnd).
|
|-
|14
|Schrift
|Sonderzeichen (Symbole), die sich graphisch wiedergeben lassen, bleiben im Text unverändert. Solche, die sich nicht wiedergeben lassen werden in  mit [Symbol: ...] beschrieben.
|Z.B.: "☘"
Eine Beschreibung: [Symbol: Federzeichnung einer Eichel]
|
|-
|15
|Schrift
|Durchstreichungen und Unterstreichungen werden in den Editionstext integriert und entsprechend markiert. Ist die Wiedergabe solcher Passagen durch ihre Art im laufenden Text graphisch unmöglich oder aus anderen Gründen nicht zu rechtfertigen, erscheinen sie im Textapparat (Fußnote).
|"Was sollt' er <s>machen</s> tun?"
|
|-
|16
|Rechtschreibung
|Schreibung (auch von Eigennamen) folgt dem Buchstabenbestand des Originals ohne Vereinheitlichung der Orthographie
|Häufige Abweichungen (nicht vollständig)
* v für u ("vnd") und u für v ("Euangelium").
* J/j für i ("Jch", "jn").
* ey für ei ("heylig", "seyn", "seym", "sey")
* f für v ("for") und v für f ("vest").
* t für d ("teutsch", "Truck", "Jugent")
* Dehnung-h vor dem Vokal statt nach diesem ("Jhesus", "Nhame", "mher") oder in heute unüblichen Fällen ("ahm"/"ahn", "nhur", "thun") oder dort nicht, wo heute dagegen üblich ("jn" -> ihn; "jm" -> ihm)
* Dehnungs-e noch nicht fixiert ("dise(r)" -> diese(r), "gieng" -> ging, "widerkohmen" -> wiederkommen, "ligen" -> liegen).
* Keine Umlaute (ü oft u/v: "fur" -> für, "vber" -> über; ä oft e: "were" -> wäre, "hette" -> hätte, "Gedechtniß" -> Gedächtnis; ö nur selten oe: "Oel" -> Öl.
* Doppelkonsonanz: -ck- ("Wercke"); -ff- ("auff"); -pff- ("Kopff"), -dt- ("werdten" -> werden), -tt- ("ettliche"); -gk- ("Nürnbergk"), -tz- ("Hertz"),
*ß für scharfes-s oder ss: "biß" -> bis; "alß" -> als "auß" -> aus, "faßen" -> fassen
*b und p nach m: "umb" -> um, "nimpt" -> nimmt, "frembt" -> fremd
*g für ch: "griegisch"
*c für k: "clar"
|
|-
|17
|Rechtschreibung
|Groß- und Kleinschreibung wird weitestgehend übernommen.
Ausnahme: Im Wortinneren und im Wortauslaut wird zugunsten besserer Lesbarkeit auch entgegen der Vorlage die Kleinschreibung angewendet.
Ausnahmen von der Ausnahme: Durchgängige Versalbuchstaben (z.B. "HERR") und im Falle möglicher besonderer Emphase (z. B. GOtt) und substantivischer Komposita (z.B. "ChurSaxen", "HoffartsTeuffel").
|Beispiele für Ausnahmen:
Gottesname "HERR",
Emphase: "GOtt";
substantivische Komposita: "ChurSaxen", "HoffartsTeufel"
|
|-
|18
|Rechtschreibung
|Wo Groß- oder Kleinschreibung nicht klar zu erkennen ist richtet sich die Wiedergabe nach der heutigen Schreibnorm und -praxis.
|
|
|-
|19
|Rechtschreibung
|Der Anfang von Verszeilen in poetischen Texten wird großgeschrieben (auch wenn dies in der Vorlage nicht der Fall oder unklar ist).
|
|
|-
|20
|Rechtschreibung
|Satzzeichensetzung bleibt unverändert, wo sie nach heutiger Praxis verständlich ist.
Heute ungebräuchliche und ggf. missverständliche Satzzeichen werden gemäß ihrer beabsichtigten Funktion durch entsprechende „moderne” Zeichen ersetzt.
|Häufige Abweichungen:
* = oder : als Worttrenner beim Zeilenumbruch -> ("Nurn=|bergk") werden durch Bindestrich (-) ersetzt (Siehe auch: Nr. 11)
* : als Abkürzungszeichen ("D:" -> Doctor, "M:" -> Magister) wird durch Punkt (.) ersetzt, sofern die Abkürzung nicht ganz aufgelöst wird (Siehe: Nr. 13)
*(. .... .) - Klammern mit Innenpunkten: ohne Punkte darstellen: ( ... ).
|
|-
|21
|Rechtschreibung
|Getrennt- und Zusammenschreibung folgt der Vorlage. In den relativ seltenen Fällen nicht eindeutiger Schreibungen findet die heutige Orthographie Anwendung.
|Zum Beispiel: "ob whol", statt modern: obwohl
|
|-
|22
|Rechtschreibung
|Ordnungszahlen (Ordinalzahlen) erscheinen, auch abweichend von der Vorlage, prinzipiell mit Punkt.
|Bislang kein Beispiel bekannt. Wo dies vorkommt liegt ggf. ein Fehler durch Unterlassen vor.
|
|-
|23
|Edition
|Emendationen, d.h. beweisbare Korrekturen, die durch den Bearbeiter vorgenommen werden und sich durch bloße Ergänzungen beheben lassen, sind durch eckige Klammern zu umschließen (Wo weitere Erläuterungen nötig ggf. mit Fußnote).
|Beispielweise unabweisbare Schreibfehler (z.B. "Pe[t]rus").
|
|-
|24
|Edition
|Emendationen, d.h. beweisbare Korrekturen von Schreibversehen, die nicht durch bloße Ergänzung korrigiert werden können (z.B. Zahlendreher, Schreibfehler (wenn sie auch nicht mit der damaligen Orthographie erklärt werden können und den Lesefluss und das Verständnis grob beeinträchtigen) werden in spitze Klammern gestellt und müssen durch Fußnote erläutert werden.
|Zu Beispiel: "16<09><sup>4</sup>" oder "<nowiki><P>etrus</nowiki><sup>5"</sup>
Fußnote 4: Im Original: "1690"
Fußnote 5: Im Original: "Retrus"
|
|-
|25
|Edition
|Korrekturen von Schreibversehen, die zu streichen sind, wie z. B. Dittographie (nicht intendierte Wortwiederholungen) werden in geschweifte Klammern gestellt und müssen durch Fußnote erkennbar gemacht werden.
|Zum Beispiel Dittographie:
"Er ging in {in}<sup>3</sup> die Stadt."
Fußnote 3: Dittographie ("in" zuviel).
|
|-
|26
|Edition
|Unzweifelhafte  Abkürzungen werden ohne Anmerkung in eckigen Klammern aufgelöst.
|Unzweifelhaft sind z.B. "D:" = D[oktor] und "M:" = M[agister]. Abkürzungen kommen wahrscheinlich fast nur im Einleitungsteil vor.
|
|-
|27
|Edition
|Konjekturen ("Vermutungen") des Bearbeiters, z.B. bei Papierschäden, Tintenflecken, Buchstaben- oder Textverlust im Falz oder im Fall unleserlicher Verbesserungen) werden in eckige Klammern gesetzt mit [?]. Eine Fußnote gibt Auskunft über das Leseproblem an dieser Stelle.
|"Es scheint wohl m[öglich [?]]<sup>2</sup> zu sein"
Fußnote 2: Schrift durch Tintenfleck unleserlich.
|
|-
|28
|Edition
|Unklare Abkürzungen bleiben entweder unaufgelöst oder werden wie Konjekturen (Vermutungen) behandelt.
|Z.B. "man:" -> entweder: man:[?]; oder: man[cher] [?]]
|
|-
|29
|Edition
|Technisch nicht darstellbare sowie unlesbare oder verlorene Textteile, die aus dem Zusammenhang nicht mehr rekonstruierbar sind, werden durch eckige Klammern mit Auslassungspunkten […] kenntlich gemacht (ggf. mit Fußnote erläutert).
|"Was [...] tun?"
|
|-
|30
|Edition
|Wo der Text (weitgehend) einem Vers der Lutherbibel von 1545 entspricht, wir zu Beginn der Zeile die Versnummer in eckigen Klammern gesetzt.
Wo der Text nur einem Teilvers der Lutherbibel von 1545 entspricht ist die Versnummer kursiv zu setzen.
|Beispiel: Philipper 1:20-21. Zeile 2 ist hier aus Vers 20 entnommen, der im Original (Luther) aber wesentlich länger ist. Zeile 3 und 4 geben dagegen Philipper 1:21 (fast) vollständig wieder:
Paulus Sie sterckt aus seinen Banden,
: <sup><i>[20]</i></sup>Jn keynerley stück werdt Er zuschanden.
<sup>[21]</sup>Denn, Christus (spricht Er) ist mein Leben,
: vnd Sterben ist mein Gewinn darneben.
|
|}


* Keine Hervorhebung von verschiedenen Schriftarten (z.B. Fraktur oder Antiqua statt Kurrent).
* Keine Hervorhebung von verschiedenen Schriftarten (z.B. Fraktur oder Antiqua statt Kurrent).

Version vom 24. Januar 2024, 20:18 Uhr


"All Weißheit ist von GOtt dem HERRN /

Den wir anbeten / vnd auch ehrn

Vnd ist bey ihm in ewigkeit /

Von anfang jetzt vnd alle zeit."


(Aus: "Das Buch Jesus Syrach", Kap. 1 in der Verreimung von Johann Steuerlein (1581))

Transkriptionsrichtlinie

Für die Transkription der Handschriften Cod. Guelf. 188 und 189 Helmst. folgen wir der folgenden Editionrichtlinie. Siehe auch das Transkriptionsbeispiel.

Nr. Kategorie Regel Konkretisierung / Transkriptionsbeispiele Original
1 Struktur Die Datenbank ist nach Kapiteln der Bücher und nicht nach (Folio)seiten strukturiert. Die Transkription einzelner Kapitel geht also über Seitenumbrüche. Innerhalb der Transkription eines Kapitel wird der Seitenumbruch folgendermaßen dargestellt:

Text Leerzeile [FolioNr.] Leerzeile Text

2 Struktur Kopf- und Fußzeilen werden nicht transkribiert sofern sie lediglich den Titel des Kapitels, Buchteils wiedergegeben.
3 Struktur Absätze, Einrückungen und Zeilenumbrüche (bei poetischen Texten) bleiben erhalten. in Wikitext beginnt die eingerückte Zeile mit Doppelpunkt und Leerzeichen:

"Sanct Paulus die Philipper tröst,
: Timotheus Sie gleichsfalß grüest,
Paulus Sie sterckt aus seinen Banden,
: Jn keynerley stück werdt Er zuschanden."

4 Struktur Worttrennung am Zeilenende wird nicht übernommen. Ausnahmen: 1. Überschriften (Titel) 2. Seitenumbruch, 3. Poetische Texte.
  • Die Titelblätter und die Titel/Überschriften werden mit Worttrennungen am Zeilenende wiedergegeben.
  • Die Texte der Vorworte dagegen nicht zeilengenau wiedergegeben - mit Ausnahme von Worttrennungen bei Seitenumbrüchen.
  • Poetische Texte werden Zeile für Zeile mit ggf. vorkommende Worttrennung wiedergegeben.
5 Struktur Überschriften sind durch Fettdruck hervorzuheben. "Das 2. Capitel

Am Siebendten Tag ruht Gott fein, Von allem Gschöpff vnd Wercken sein,"

6 Struktur Randbemerkungen (Marginalien) und interlinearer Text, die den Text ergänzen oder verbessern werden in den Text integriert. Zwischen zwei Sternchen (Asterisks), z.B., wenn am Rand das Wort "in" ergänzt ist:

"Er ging *in* die Stadt"

Wenn das Wort "in" dagegen zwischen den Zeilen steht wird es hochgestellt:

"Er ging in die Stadt"

7 Struktur Randbemerkungen (Marginalien) und interlinearer Text, die KEINE Ergänzung oder Verbesserung des Textes sind, werden mit einer Fußnote (auf Höhe der Zeile neben der sie stehen) angemerkt. Zum Beispiel:

"Die ich rief, die Geister

werd ich nun nicht los."1


Fußnote 1: Randbemerkung: "Sagte schon Goethe".

8 Schrift Keine Hervorhebung von verschiedenen Schriftarten (z.B. Fraktur oder Antiqua statt Kurrent). "Mit einer Vorrede, Des Ehrwirdigen Vnd Hochgelarten Herrn POLYCARPI LEYSERS,"
9 Schrift "Langes s" (ſ), wird durch normales s wiedergegeben "Das 2. CapitelAm Siebendten Tag ruht Gott fein,

Von allem Gschöpff vnd Wercken sein, [statt: ſein]"

10 Schrift Ligaturen werden aufgelöst (mit Ausnahme von „Æ/æ” und „Œ/œ” und &). Betrifft fast nur bei lateinischen/latinisierten Begriff ("Præfation", "Jeremiæ")
11 Schrift Diakritische Zeichen, die nur als Lesehilfe fungieren werden übergangen. Zeichen zur lautlichen Unterscheidung werden dagegen übernommen (Z.B. (selten) "ü"/"v̈" für u-Umlaut). Kein Strich/Bogen über dem u oder v zur Unterscheidung von n Keine Tremapunkte bei -eÿ- (lies: ei, z.B. "heyliger") oder "oë" (lies: ö, z.B. "Oel") oder "öe" (z.B. "Poet").

Jedoch (selten): ü / v̈ wenn expliziert u-Umlaut (siehe Nr. 4)

12 Schrift Fehlende Punkte bei i/j werden ergänzt. Betrifft Fehler durch Unterlassen oder wenn verwischt/überschrieben.
13 Schrift Kürzungszeichen werden bei unzweifelhafter Bedeutung wie Abkürzungen stillschweigend aufgelöst. Nasalstrich über n und m (z.B. "Man̅" -> Mann; "vn̅" -> vnd).
14 Schrift Sonderzeichen (Symbole), die sich graphisch wiedergeben lassen, bleiben im Text unverändert. Solche, die sich nicht wiedergeben lassen werden in mit [Symbol: ...] beschrieben. Z.B.: "☘"

Eine Beschreibung: [Symbol: Federzeichnung einer Eichel]

15 Schrift Durchstreichungen und Unterstreichungen werden in den Editionstext integriert und entsprechend markiert. Ist die Wiedergabe solcher Passagen durch ihre Art im laufenden Text graphisch unmöglich oder aus anderen Gründen nicht zu rechtfertigen, erscheinen sie im Textapparat (Fußnote). "Was sollt' er machen tun?"
16 Rechtschreibung Schreibung (auch von Eigennamen) folgt dem Buchstabenbestand des Originals ohne Vereinheitlichung der Orthographie Häufige Abweichungen (nicht vollständig)
  • v für u ("vnd") und u für v ("Euangelium").
  • J/j für i ("Jch", "jn").
  • ey für ei ("heylig", "seyn", "seym", "sey")
  • f für v ("for") und v für f ("vest").
  • t für d ("teutsch", "Truck", "Jugent")
  • Dehnung-h vor dem Vokal statt nach diesem ("Jhesus", "Nhame", "mher") oder in heute unüblichen Fällen ("ahm"/"ahn", "nhur", "thun") oder dort nicht, wo heute dagegen üblich ("jn" -> ihn; "jm" -> ihm)
  • Dehnungs-e noch nicht fixiert ("dise(r)" -> diese(r), "gieng" -> ging, "widerkohmen" -> wiederkommen, "ligen" -> liegen).
  • Keine Umlaute (ü oft u/v: "fur" -> für, "vber" -> über; ä oft e: "were" -> wäre, "hette" -> hätte, "Gedechtniß" -> Gedächtnis; ö nur selten oe: "Oel" -> Öl.
  • Doppelkonsonanz: -ck- ("Wercke"); -ff- ("auff"); -pff- ("Kopff"), -dt- ("werdten" -> werden), -tt- ("ettliche"); -gk- ("Nürnbergk"), -tz- ("Hertz"),
  • ß für scharfes-s oder ss: "biß" -> bis; "alß" -> als "auß" -> aus, "faßen" -> fassen
  • b und p nach m: "umb" -> um, "nimpt" -> nimmt, "frembt" -> fremd
  • g für ch: "griegisch"
  • c für k: "clar"
17 Rechtschreibung Groß- und Kleinschreibung wird weitestgehend übernommen.

Ausnahme: Im Wortinneren und im Wortauslaut wird zugunsten besserer Lesbarkeit auch entgegen der Vorlage die Kleinschreibung angewendet. Ausnahmen von der Ausnahme: Durchgängige Versalbuchstaben (z.B. "HERR") und im Falle möglicher besonderer Emphase (z. B. GOtt) und substantivischer Komposita (z.B. "ChurSaxen", "HoffartsTeuffel").

Beispiele für Ausnahmen:

Gottesname "HERR", Emphase: "GOtt"; substantivische Komposita: "ChurSaxen", "HoffartsTeufel"

18 Rechtschreibung Wo Groß- oder Kleinschreibung nicht klar zu erkennen ist richtet sich die Wiedergabe nach der heutigen Schreibnorm und -praxis.
19 Rechtschreibung Der Anfang von Verszeilen in poetischen Texten wird großgeschrieben (auch wenn dies in der Vorlage nicht der Fall oder unklar ist).
20 Rechtschreibung Satzzeichensetzung bleibt unverändert, wo sie nach heutiger Praxis verständlich ist.

Heute ungebräuchliche und ggf. missverständliche Satzzeichen werden gemäß ihrer beabsichtigten Funktion durch entsprechende „moderne” Zeichen ersetzt.

Häufige Abweichungen:
  • = oder : als Worttrenner beim Zeilenumbruch -> ("Nurn=|bergk") werden durch Bindestrich (-) ersetzt (Siehe auch: Nr. 11)
  • : als Abkürzungszeichen ("D:" -> Doctor, "M:" -> Magister) wird durch Punkt (.) ersetzt, sofern die Abkürzung nicht ganz aufgelöst wird (Siehe: Nr. 13)
  • (. .... .) - Klammern mit Innenpunkten: ohne Punkte darstellen: ( ... ).
21 Rechtschreibung Getrennt- und Zusammenschreibung folgt der Vorlage. In den relativ seltenen Fällen nicht eindeutiger Schreibungen findet die heutige Orthographie Anwendung. Zum Beispiel: "ob whol", statt modern: obwohl
22 Rechtschreibung Ordnungszahlen (Ordinalzahlen) erscheinen, auch abweichend von der Vorlage, prinzipiell mit Punkt. Bislang kein Beispiel bekannt. Wo dies vorkommt liegt ggf. ein Fehler durch Unterlassen vor.
23 Edition Emendationen, d.h. beweisbare Korrekturen, die durch den Bearbeiter vorgenommen werden und sich durch bloße Ergänzungen beheben lassen, sind durch eckige Klammern zu umschließen (Wo weitere Erläuterungen nötig ggf. mit Fußnote). Beispielweise unabweisbare Schreibfehler (z.B. "Pe[t]rus").
24 Edition Emendationen, d.h. beweisbare Korrekturen von Schreibversehen, die nicht durch bloße Ergänzung korrigiert werden können (z.B. Zahlendreher, Schreibfehler (wenn sie auch nicht mit der damaligen Orthographie erklärt werden können und den Lesefluss und das Verständnis grob beeinträchtigen) werden in spitze Klammern gestellt und müssen durch Fußnote erläutert werden. Zu Beispiel: "16<09>4" oder "<P>etrus5"

Fußnote 4: Im Original: "1690" Fußnote 5: Im Original: "Retrus"

25 Edition Korrekturen von Schreibversehen, die zu streichen sind, wie z. B. Dittographie (nicht intendierte Wortwiederholungen) werden in geschweifte Klammern gestellt und müssen durch Fußnote erkennbar gemacht werden. Zum Beispiel Dittographie:

"Er ging in {in}3 die Stadt."

Fußnote 3: Dittographie ("in" zuviel).

26 Edition Unzweifelhafte Abkürzungen werden ohne Anmerkung in eckigen Klammern aufgelöst. Unzweifelhaft sind z.B. "D:" = D[oktor] und "M:" = M[agister]. Abkürzungen kommen wahrscheinlich fast nur im Einleitungsteil vor.
27 Edition Konjekturen ("Vermutungen") des Bearbeiters, z.B. bei Papierschäden, Tintenflecken, Buchstaben- oder Textverlust im Falz oder im Fall unleserlicher Verbesserungen) werden in eckige Klammern gesetzt mit [?]. Eine Fußnote gibt Auskunft über das Leseproblem an dieser Stelle. "Es scheint wohl m[öglich [?]]2 zu sein"

Fußnote 2: Schrift durch Tintenfleck unleserlich.

28 Edition Unklare Abkürzungen bleiben entweder unaufgelöst oder werden wie Konjekturen (Vermutungen) behandelt. Z.B. "man:" -> entweder: man:[?]; oder: man[cher] [?]]
29 Edition Technisch nicht darstellbare sowie unlesbare oder verlorene Textteile, die aus dem Zusammenhang nicht mehr rekonstruierbar sind, werden durch eckige Klammern mit Auslassungspunkten […] kenntlich gemacht (ggf. mit Fußnote erläutert). "Was [...] tun?"
30 Edition Wo der Text (weitgehend) einem Vers der Lutherbibel von 1545 entspricht, wir zu Beginn der Zeile die Versnummer in eckigen Klammern gesetzt.

Wo der Text nur einem Teilvers der Lutherbibel von 1545 entspricht ist die Versnummer kursiv zu setzen.

Beispiel: Philipper 1:20-21. Zeile 2 ist hier aus Vers 20 entnommen, der im Original (Luther) aber wesentlich länger ist. Zeile 3 und 4 geben dagegen Philipper 1:21 (fast) vollständig wieder:

Paulus Sie sterckt aus seinen Banden,

[20]Jn keynerley stück werdt Er zuschanden.

[21]Denn, Christus (spricht Er) ist mein Leben,

vnd Sterben ist mein Gewinn darneben.


  • Keine Hervorhebung von verschiedenen Schriftarten (z.B. Fraktur oder Antiqua statt Kurrent).
  • Schreibung (auch von Eigennamen) folgt dem Konsonanten/Buchstabenbestand des Original ohne Vereinheitlichung der Orthographie (z.B. "bezhalen" (bezahlen), oder "jm" (ihm)). Wo die historische Orthographie zufällig mit der eines modernen Wortes übereinstimmt, wird in einer Fußnote die moderne Orthographie angemerkt um Missverständnissen vorzubeugen (z.B. "wehr"1 | Fußnote: [1] wär(e)).
  • "Langes s" (ſ), wird durch normales "s" wiedergegeben (z.B. "also", statt "alſo". Eszett (ß) ist und bleibt "ß".
  • Ligaturen werden aufgelöst (mit Ausnahme von „Æ/æ” und „Œ/œ” und &).
  • Diakritische Zeichen, die nur als Lesehilfe fungieren (Strich über dem "ū"/"v" zur Unterscheidung von "n" (z.B. "Zūnge") oder Tremapunkte, die keinen lautlichen Unterschied kennzeichnen, z.B. "eÿ" ("Heÿliger"); "oë" ("Poët")) werden übergangen (also: "Zunge", "Heyliger", "Poet"). Zeichen zur lautlichen Unterscheidung werden dagegen übernommen (Z.B. "übel" / "v̈bel" für u-Umlaut).
  • Fehlende Punkte bei i/j werden ergänzt.
  • Satzzeichensetzung bleibt unverändert, wo sie nach heutiger Praxis verständlich ist. Heute ungebräuchliche und ggf. missverständliche Satzzeichen werden gemäß ihrer beabsichtigten Funktion durch entsprechende „moderne” Zeichen ersetzt. (Z.B.: Klammern mit zusätzlichen Punkten "(." ".)" = "(" und ")"; Doppelpunkt als Worttrenner am Zeilenende wird zu Bindestrich (Nürn: | berg -> Nürn- | berg); Doppelpunkt als Abkürzungszeichen -> Siehe Abkürzungen.
  • Ordnungszahlen (Ordinalzahlen) erscheinen, auch abweichend von der Vorlage, prinzipiell mit Punkt.
  • Textverbesserungen (Emendationen) durch den Bearbeiter sind durch eckige Klammern zu umschließen (Ggf. mit Fußnote).
  • Kürzungszeichen erfahren bei unzweifelhafter Bedeutung eine stillschweigende Auflösung (z.B. Nasalstrich über n und m, z.B. Man̅ -> Mann).
  • Abkürzungen: Unzweifelhafte Abkürzungen werden ohne Anmerkung aufgelöst. Unklare, werden wie Emendationen behandelt (mit eckigen Klammern umschlossen, ggf. mit "[?]" versehen, z.B. ).
  • Sonderzeichen (Symbole), die sich graphisch wiedergeben lassen bleiben im Text unverändert (Z.B. ☘ ) und werden zur Erklärung ggf. durch Fußnote aufgelöst.
  • Die Groß- und Kleinschreibung wird weitestgehend übernommen. Im Wortinneren und im Wortauslaut wird zugunsten besserer Lesbarkeit auch entgegen der Vorlage die Kleinschreibung angewendet, ausgenommen bei durchgängigen Versalbuchstaben (z.B. "HERR") und im Falle möglicher besonderer Emphase (z. B. GOtt) und substantivischer Komposita (z.B. "ChurSaxen", "HoffartsTeuffel").
  • Wo Groß- oder Kleinschreibung nicht klar zu erkennen ist richtet sich die Wiedergabe nach der heutigen Schreibnorm und -praxis.
  • Die Getrennt- und Zusammenschreibung folgt der Vorlage. In den relativ seltenen Fällen nicht eindeutiger Schreibungen findet die heutige Orthographie Anwendung.
  • Die Datenbank ist nach Kapiteln der biblischen Schriften und nicht nach Folioseiten strukturiert. Am Beginn eines jeden Kapitels wird die Folioseite der Handschrift in eckigen Klammern angegeben (z.B. [13r]) und ebenso ein Seitenwechsel im laufenden Text (in einer Leerzeile).
  • Die Struktur der Seite bleibt vereinfacht (Absätze, Einrückungen, Zeilenumbrüche bei poetischen Texten) vereinfacht, bzw. vereinheitlicht erhalten (Einrückungen mit Doppelpunkt und Leerzeichen (": ").
  • Im Original vorhandene Verbesserungen (Durchstreichungen), interlineare oder marginale Einfügungen sowie Hervorhebungen (Unterstreichung) werden in den Editionstext integriert und entsprechend markiert. Ist die Wiedergabe solcher Passagen im laufenden Text graphisch unmöglich oder aus anderen Gründen nicht zu rechtfertigen, erscheinen sie im Textapparat (Fußnote).
  • Marginalien (Randbemerkungen) werden zwischen zwei * in den Text integriert und mit Fußnote (Text: "am linken/rechten/unteren Rand";) kenntlich gemacht.
  • Superskripta (hochgestellter Text) werden nur wiedergegeben, wo sie nicht als Teil einer Abkürzung aufgelöst werden.
  • Zusätze der Bearbeiter im Text werden durch eckige Klammern markiert.
  • Unsichere Lesungen werden durch ein mit eckigen Klammern versehenes Fragezeichen „[?]” versehen.
  • technisch nicht darstellbare sowie unlesbare oder verlorene Textteile, die aus dem Zusammenhang nicht mehr rekonstruierbar sind, durch Auslassungspunkte „[…]” kenntlich gemacht (ggf. mit Fußnote erläutert).
  • Konjekturen ("Vermutungen", z.B. bei Papierschäden, Tintenflecken, Buchstaben- oder Textverlust im Falz oder im Fall unleserlicher Verbesserungen) werden ebenfalls in eckige Klammern gesetzt (mit Fußnote: "Konjektur").
  • Offensichtliche Schreibversehen und -fehler (z. B. Dittographie (nicht intendierte Wortwiederholungen)) müssen aber durch Fußnote erkennbar gemacht werden.