Jesus Sirach (1581) 3: Unterschied zwischen den Versionen
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Deins Vatters pfleg / mein liebes Kindt / | |||
: Jm Alter : schlah jn nit in Windt / | |||
So lang er lebt / betrüb jn ja nicht / | |||
: Dirs sonst von deim Kindt auch geschicht. | |||
Vnd ob er etwa kindisch würd / | |||
: halt jm zu gut dieselbe Bürd / | |||
Veracht jn nicht / drumb daß du bist | |||
: Vielleicht geschickter / dann er ist. | |||
Dem der dem Vattr wolthat beweist / | |||
: Wird gleichsfals lobwirdig gepreist / | |||
Sein wird vergessen nimmermehr / | |||
: Er legt mit Tugendt ein groß ehr. | |||
Ob du auch bist ein Sünder wol / | |||
: Dir doch viel guts geschehen soll. | |||
Dein wird gedacht werdn in der not / | |||
: Wirst vnverlassen seyn von Gott / | |||
Dein Sünd werden vergehn / wie Eyß / | |||
: Zerschmiltzt von der Sonnen schein heiß. | |||
Wer seinen Vattr verlest elend / | |||
: Der wird an Leib vnd Seel geschendt / | |||
Vnd wer sein Mutter btrübt / on zucht / | |||
: Der ist von Gott dem HERRN verflucht. | |||
Mein liebes Kind / sey vermahnt im Herrn / | |||
: Jm nidrigen Standt zubleiben gern / | |||
Das ist besser ( halts wol in acht ) | |||
: Denn alles da die Welt nach tracht. | |||
Je höher du bist / je mehr dich | |||
: Demütige vnd ernidrig. | |||
[6b] | |||
So wird dir holdt seyn Gott der Herr / | |||
: Vnd dich schützen je lenger je mehr / | |||
Denn der allrhöhest ist der Herr / | |||
: Die stoltzen stürtzt herunter Er. | |||
Vnd thut doch grosse wunder ding / | |||
: Durch die demütigen gering. | |||
Nach höherm Standte gar nicht steh / | |||
: Dich nicht vbr dein vermögen bleh / | |||
Sondern was Gott dir befohln hat / | |||
: Deß nimm dich stets an frü vnd spat / | |||
Dann warlich es nichts frommet dir / | |||
: Daß du nach dem gaffst mit begier / | |||
Daß dir doch nicht befohlen ist. | |||
: Drumb fleuch solch Teufflisch Hoffarts list. | |||
Vnd was auch deines Ampts nicht ist / | |||
: Da vnterlaß deinen fürwitz. | |||
Denn dir ist vor befohlen gnug / | |||
: Wedr du kanst außrichten mit fug. | |||
Solchr dünckel viel betrogen hat / | |||
: Vnd sie gefürt in schimpff vnd schad. | |||
Vnd jr vermessenheit hat auch | |||
: Gestürtzt dieselben stoltze Bauch / | |||
Denn wer sich selbst gern gibt in gfahr / | |||
: Verdirbt darinn ist gewisslich war. | |||
Vnd einem Menschen (der vermessn / | |||
: Vnd vom HoffartsTeuffel ist besessn) | |||
Dem gehets endtlich vbel auß / | |||
: Vnd fellt dahin sein gantzes Hauß. | |||
[7a] | |||
Ein Mensch vermessen / jm selbst macht | |||
: Viel vnd groß vnglück tag vnd nacht. | |||
Richt ein jamr nach dem andern an / | |||
: Auß frechem stoltz / wo er nur kan. | |||
Denn Hochmut / thut je nimmer gut | |||
: Bringt schaden / an Leib / Seel / Ehr vnd blut. | |||
Vnd kan darauß nichts wachsen mehr / | |||
: Denn alles args / vbel / vnd gfehr. | |||
[[Jesus Sirach (1581) 4|⇨ Capitel 4]] | |||
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Version vom 24. Januar 2024, 22:08 Uhr
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[5a]
Jhr lieben Kinder gehorchet mir
Lebt also / wie es Gott begert /
Denn Gott der Herr wil von den Knaben /
Vnd was ein Mutter heist die Kindr /
Wer seinen Vatter liebt vnd ehrt /
Deß Sünde Gott nicht straffen wird /
Vnd wer sein Mutter ehrt / hat platz
Wer seinen Vatter freundtlich ehrt /
|| [5b] An seinen Kindern groß vnd klein /
Vnd wenn er betet / so wird er /
Wer seim Vatter legt ehre an /
Vnd wer vmbs Herren willen ist
An dem / hat die Muttr einen trost /
Vnd wer da förchtet Gott den Herrn /
Vnd dient seinen lieben Eltern /
Ehre dein Vatter / volg dem raht
Auch mit gedult / vnd seyn fein fromb /
Denns Vatters Segen (es mir zutrauwt)
Aber der Mutter fluch hinwidr /
Nicht spotte deins Vatters gebrechn /
Denn ehrestu den Vatter dein /
Verachstu deine Mutter on not /
[6a] Deins Vatters pfleg / mein liebes Kindt /
So lang er lebt / betrüb jn ja nicht /
Vnd ob er etwa kindisch würd /
Veracht jn nicht / drumb daß du bist
Dem der dem Vattr wolthat beweist /
Sein wird vergessen nimmermehr /
Ob du auch bist ein Sünder wol /
Dein wird gedacht werdn in der not /
Dein Sünd werden vergehn / wie Eyß /
Wer seinen Vattr verlest elend /
Vnd wer sein Mutter btrübt / on zucht /
Mein liebes Kind / sey vermahnt im Herrn /
Das ist besser ( halts wol in acht )
Je höher du bist / je mehr dich
[6b] So wird dir holdt seyn Gott der Herr /
Denn der allrhöhest ist der Herr /
Vnd thut doch grosse wunder ding /
Nach höherm Standte gar nicht steh /
Sondern was Gott dir befohln hat /
Dann warlich es nichts frommet dir /
Daß dir doch nicht befohlen ist.
Vnd was auch deines Ampts nicht ist /
Denn dir ist vor befohlen gnug /
Solchr dünckel viel betrogen hat /
Vnd jr vermessenheit hat auch
Denn wer sich selbst gern gibt in gfahr /
Vnd einem Menschen (der vermessn /
Dem gehets endtlich vbel auß /
[7a] Ein Mensch vermessen / jm selbst macht
Richt ein jamr nach dem andern an /
Denn Hochmut / thut je nimmer gut
Vnd kan darauß nichts wachsen mehr /
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