Sophie: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Johann Steuerleins Reimbibel
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Am 22. Juni 1562 wurde sie mit Graf Poppo von Henneberg verheiratet. Graf Poppo war nach dem Übertritt zur evangelischen Konfession 1544 als Kanoniker in Bamberg aus dem geistlichen Stand ausgetreten und hatte 1546 Elisabeth von Brandenburg (1510-1558). Sie war die Witwe Herzog Erichs I. von Braunschweig-Calenberg und gleichzeitig Mutter der Ehefrau seines Bruders Georg Ernst, Elisabeth von Braunschweig-Calenberg (1526-1566) geheiratet. Alle Ehen blieben kinderlos.
Am 22. Juni 1562 wurde sie mit Graf Poppo von Henneberg verheiratet. Graf Poppo war nach dem Übertritt zur evangelischen Konfession 1544 als Kanoniker in Bamberg aus dem geistlichen Stand ausgetreten und hatte 1546 Elisabeth von Brandenburg (1510-1558). Sie war die Witwe Herzog Erichs I. von Braunschweig-Calenberg und gleichzeitig Mutter der Ehefrau seines Bruders Georg Ernst, Elisabeth von Braunschweig-Calenberg (1526-1566) geheiratet. Alle Ehen blieben kinderlos.
Nachdem Graf Poppo am 4. März 1574 in Schleusingen gestorben war erhielt sie das Amt Ilmenau als Wittum, lebte aber zeitlebens im Schloss Breitungen.
Nachdem Graf Poppo am 4. März 1574 in Schleusingen gestorben war erhielt sie das Amt Ilmenau als Wittum, lebte aber zeitlebens im Schloss Breitungen.
Durch den Tod ihres Schwagers fiel die Grafschaft Henneberg laut dem Vertrag von Kahla zum größten Teil an die sächsischen Wettiner. Das Amt Ilmenau blieb ihr Privatbesitz. Das Amt Herrenbreitungen kam (wie Schmalkalden) vollständig an die Landgrafschaft Hessen-Kassel.  
Durch den Tod ihres Schwagers fiel die Grafschaft Henneberg laut dem Vertrag von Kahla zum größten Teil an die sächsischen Wettiner. Das Amt Ilmenau blieb ihr Privatbesitz. Das Schloss Breitungen war nun dagegen Teil der Landgrafschaft Hessen-Kassel.
In den Jahren 1603 und 1624 wurde die Stadt Ilmenau durch Feuer schwer in Mitleidenschaft gezogen. Durch Spenden, vornehmlich der Braunschweiger Verwandtschaft, konnte 1603 der Wiederaufbau finanziert werden. Beim zweiten Brand gelang dies weniger und wurde durch die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges erschwert.


== Krankheit und Tod ==


Johann Steuerlein wurde am 5. Juli 1546 in Schmalkalden geboren.<ref>Nach anderen Quellen wird auch das Jahr 1547 angegeben. Die meisten biographischen Angaben, einschließlich Geburtsdatum (5. Juli 1546) finden sich in der Leichenpredigt von Johann Güth ([https://dhb.thulb.uni-jena.de/receive/ufb_cbu_00039816?derivate=ufb_derivate_00019540 Digitalisat]).</ref> Er stammte aus dem Schmalkaldischen Geschlecht der Steuerlein, das 1422 erstmals in den Rat der Stadt gewählt wurde (Konrad Sterlin).<ref>Birgelen, Sebastian von: "Spätmittelalterliche Stadtrechnungen und Prosopographie" (erweiterte Fassung des gleichlautenden Beitrags des <i>Archivars</i> 72 [2019], Heft 3, S.228-230). URL: https://stadtbuecher.de/lat/literatur/spaetmittelalterliche-stadtrechnungen-und-prosopographie-erweitert/ Abgerufen am 05.10.2023.</ref>  Sein Großvater war der zwischen 1503 und 1523 fünfmal (für je ein Jahr) ins Bürgermeisteramt gewählte Nicolaus (Claus) Steuerlein (* ca. 1465, † nach 1526).<ref>Der Schmalkaldener Chronist Johann Conrad Geisthirt vermerkt in einer Fußnote zu ihm in seiner <i>Historia Schmalkaldica</i> III, S. 105: "Viele gelehrte Steuerlein sind von diesem posteriret. v. <i>Smalcaldicam meam literatam</i>“ (Geisthirt, Johann Conrad: <i>Historia Schmalcaldica oder historische Beschreibung der Herrschafft Schmalkalden.</i> 6 Bde. Schmalkalden/Leipzig: Wilisch, 1881–1889 (Zeitschrift des Vereins für Hennebergische Geschichte und Landeskunde in Schmalkalden).)).</ref>  Johanns Vater Caspar Steuerlein (*1492 in Schmalkalden, † 27. Juli 1559 in Schmalkalden) war ein früher Anhänger der Reformation, der sich nach Studien an den Universitäten Erfurt (Immatrikulation 1508) und Leipzig (1511) im Jahre 1519 der evangelischen Lehre anschloss und wahrscheinlich als Laienprediger (Prädikant) als erster evangelischer Prediger in seiner Heimatstadt wirkte.<ref>Über das reformatorische Wirken Caspars sind wir nur durch ein 1562 von seinem Sohn Kaspar Steuerlein Jr. zu Wittenberg verfasstes und gedrucktes Epicedeion (gr. "Trauergesang") informiert, das interessante Einblicke bietet (Steuerlein, Caspar (jr.): "
Nach einem zweiten Schlaganfall starb Sophie am 17. Januar 1631 im hohen Alter von 89 Jahren auf Schloss Breitungen. Nach einem Trauerzug nach Schleusingen wurde sie entgegen ihren Wünschen in der Ägidienkapelle der Johanniskirche in Schleusingen bestattet. Ein von Christian von Braunschweig-Lüneburg in Auftrag gegebener Epitaph steht an der linken Seite ihres verstorbenen Gatten.
Epicedion reverendi viri Caspari Steurlin concinatoris Smalchaldensis". In: ders., <i>Paraphrasis in Canticum Simeonis Luc. 2, docens modum rectè vivendi et piè moriendi Elegiaco carmine compraehensa</i> (Wittenberg: Schwenck, 1562. [https://opendata2.uni-halle.de//handle/1516514412012/7434 Digitalisat] Abgerufen am 05.10.2023): Demnach hielt sich sein Vater sieben Jahre lang (vermutlich 1520 bis 1527) in Böhmen auf, wo er unter der konfessionell gemischten Bevölkerung ebenfalls die Lehren Luthers verbreitete. Unter der Herrschaft König Ferdinand I. (ab 1526), Bruder von Kaiser Karl V. wurde er verhaftet, vor den König geführt, ins Gefängnis geworfen und schließlich aus Böhmen exiliert. In Schmalkalden wirkte er neben seinem eigentlichen Broterwerb als Notar auch weiterhin als Prädikant (predigte zweimal in der Stadtkirche St. Georg auf dem Schmalkaldischen Bundestag 1540), Organist und Hofprediger der auf ihrem Witwensitz, dem sogenannten "Hessenhof" lebenden sächsischen Herzogin Elisabeth von Rochlitz (Schwester Landgraf Philipps von Hessen).</ref>


Johann hatte zwei ältere Bruder: Nicolaus (* ca. 1532, † vor 1579; Hofprediger zu Herrenbreitungen (1560–1569) und Pfarrer in Queienfeld (1570–1579))<ref>Hütterorth, Oscat: <i>Die althessischen Pfarrer der Reformationszeit</i>, Bd. 2, Teil 2: O–Z. 2. Unveränderte Auflage. Kassel: Elwert, 1966 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck 22,2), S. 348.</ref> und der Wittenberger Magister Caspar Steuerlein (* ca. 1544, † Januar 1570 in Schmalkalden),<ref>Immatrikulation: Wittenberg 1561 ([https://digital.bibliothek.uni-halle.de/hd/content/pageview/2513681 Wittenberger Matrikel]; Kirchenbuch Schmalkalden, Bestattungen, 11.02.1570)</ref> von dem mehrere Gelegenheitsschriften gedruckt sind.<ref>Literatur von Caspar Steuerlein (Jr.) im [https://kxp.k10plus.de/DB=2.1/SET=5/TTL=29/MAT=/NOMAT=T/REL?PPN=539268933 GVK(K10Plus])</ref>
== Wandgrabmal in Ilmenau ==


=== Ausbildung, Studium, Kanzlist in Herrenbreitungen ===
Ein von ihr 1619 in Auftrag gegebenes Wandgrabmal in der Jakobuskirche in Ilmenau wurde kurz vor dessen Fertigstellung 1624 durch den Stadtbrand beschädigt und konnte wegen Geldmangels nicht instandgesetzt werden. Ein 1629 ausgeführter kleinerer Epitaph wurde bei einem weiteren Brand im Jahre 1752 zerstört.
Nach dem Tod des Vaters wurde Johann Steuerlein mit 13 Jahren an die Lateinschule nach Magdeburg geschickt. Dort war [https://de.wikipedia.org/wiki/Gallus_Dre%C3%9Fler Gallus Dressler] als Nachfolge der 1556 verstorbenen [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Agricola Martin Agricola] zum Kantor berufen worden (bis 1574). Vermutlich hatte dieser prägenden Einfluss auf Steuerleins musikalische Ausbildung.<ref>Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass sein Bruder Caspar Steuerlein (Casparus Sturnus Smalchaldensis) 1565 ein Widmungsgedicht auf Dressler verfasste, dass als einzige Quelle für den Aufenthalt des Letzteren in Flandern („Regio Belgica“) und den Einfluß der niederländischen Musiktradition darstellt.</ref>
 
Am 31. Mai 1562 schrieb er sich als Student in die Wittenberger Matrikel ein („Johannes Steurlin Schmalcalden“)<ref>https://digital.bibliothek.uni-halle.de/hd/content/pageview/2513723  </ref>, dessen genauer Inhalt nicht überliefert ist. Er musste sein Studium aber aus finanziellen Gründe 1564 unterbrechen und ging zu seinem Bruder Nicolaus nach Herrenbreitungen, wo ihn Graf Poppo XII. von Henneberg-Schleusingen (1513–1574)<ref>Steuerlein verfasste einen Grabgesang für Graf Poppo: <i>Intereunt justi</i> (1574) [SteuWV 1]. Neuausgabe: <i>Johann Steurlein: Intereunt justi und 21 geistliche Lieder</i> Hrsg. von Harald Uhlemann. Schmalkalden: 2009.</ref> in den Dienst eines Kanzlisten aufnahm. Graf Poppo schlug ihn 1567 dem Rat der Stadt Wasungen als Stadtschreiber vor, da der damalige Amtsinhaber Georg Fulda durch Alter und Krankheit amtsunfähig war. Allerdings konnte sich der Rat aus Rücksicht auf Fulda nicht zu einer Abberufung entschließen, so dass Steuerlein zunächst abermals Vorlesungen in Wittenberg und Jena besucht und schließlich eine gleiche Stellung in Kirchheim (Pfalz) antreten wollte. Allerdings wurde er durch einen Traum, der im angezeigt haben soll, dass der alte Stadtschreiber zwischenzeitlich verstorben war, zur Umkehr bewogen.<ref>Johannes Mötsch: "Johann Steuerlein als landesherrlicher Diener." In: <i>Johann Steurlein (1546–1613) – Amtsdiener, Komponist und Poet zwischen Tradition und Innovation</i> (Wissenschaftliche Tagung Meininger Museen 2013). Hrsg. v. Maren Goltz u. Bernhard Schrammek. Beeskow, Ortus Musikverlag, 2014, S. 5–11, 7.</ref>
 
=== Stadtschreiber und Kantor in Wasungen (1569–1589), Heirat und Familie ===
1569 trat er das Stadtschreiberamt in Wasungen an. Im gleichen Jahr heiratete er Anna Bissmann mit der er acht Kinder hatte, 5 Söhne (Conrad Caspar, Moritz, Johann, Franz, Christoph)<ref>Siehe Genealogische Tafel, in: Geisthirt, Johann Conrad: <i>Schmalkaldia Literata.</i> Schmalkalden/Leipzig: Wilisch, 1894, S. 71. [https://zs.thulb.uni-jena.de/receive/jportal_jparticle_00252779 Digitalisat]</ref> und 3 Töchter, sowie zum Zeitpunkt seines Todes bereits 43 Enkelkinder (davon 25 noch am Leben). Ab 1571 war er auch Organist und Kantor an der städtischen Schule und gilt gemeinhin als Lehrer des späteren Kantors und Komponisten [https://de.wikipedia.org/wiki/Melchior_Vulpius Melchior Vulpius].
 
=== Kanzleisekretär in Meiningen (1589–1603)===
1589 wurde Johann Steuerlein zum Kanzlei-Sekretär nach Meiningen berufen, wo er als Stellvertreter des Kanzlers der Hennebergischen Kanzlei und Vorgesetzter der Kanzlisten wirkte. In dieser Zeit übte er zwischen 1591 und 1596 auch das Amt des Obersteuereinnehmers aus. Aufgrund nachlassender Sehkraft reichte Steuerlein 1603 seinen Abschied vom Amt ein.
[[Datei:Alte_Posthalterei_Meiningen_2023.png|mini|[https://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Posthalterei_(Meiningen) Alte Posthalterei in Meiningen] (von Johann Steuerlein erbaut, um 1600)]]
 
=== Stadtschultheiß von Meiningen (1604–1612) ===
1604 bewarb sich Steuerlein bei der Regierung um das Amt des Stadtschultheißen von Meiningen. Abweichend von der Gepflogenheit in dieses Amt stets mit einem Mitglied des Stadtrats zu besetzen, wurde er in Übereinkunft zwischen [https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_II._(Sachsen) Kurfürst Christian II.], Herzog [https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Georg_I._(Sachsen) Johann Georg] und den Regierungsräten in das Amt berufen und ihm zudem zwei erbetene Zulagen zusätzlich zur geringen Besoldung bewilligt. Durch das Amt war Johann Steuerlein damit – nach dem Amtmann – Vertreter des Landesherrn vor Ort und Vorsitzender des städtischen Gerichts.
 
=== Ausscheiden aus dem Amt und Tod (1612/1613) ===
Im Mai 1612 trat Johann Schott als Steuerleins Nachfolger als Stadtschultheiß sein Amt an. Steuerlein verstarb am 5. Mai 1613 in Meiningen und wurde am 7. in der Kirche St. Martin vor der Stadt begraben.
 
== Wirken ==
Neben seiner beruflichen Tätigkeit als Träger öffentlicher Ämter und Notar wirkte Johann Steuerlein als Dichter, Komponist und Chronist. Das 2013 von Harald Uhlemann zusammengestellte „Steurlein-Werkverzeichnis“ (SteuWV)<ref>Harald Uhlemann: "Steuerlein-Werkverzeichnis (Steu-WV)." In: <i>Johann Steurlein (1546–1613) – Amtsdiener, Komponist und Poet zwischen Tradition und Innovation (Wissenschaftliche Tagung Meininger Museen 2013).</i> Hrsg. v. Maren Goltz u. Bernhard Schrammek. Beeskow, Ortus Musikverlag, 2014, S. 171–206.</ref> unterscheidet dabei zwischen seinen musikalischen, (teils fragmentarisch) überlieferten (Nr. 1 bis 24) und verschollenen Werken (Nr. 25 bis 33) und seinen (sonstigen) Schriften (Nr. 34 bis 41)). Steuerlein war aufgrund seiner Stellung in der Lage viele seiner Werke drucken zu lassen.
 
=== Musikalische Werke (Auswahl) ===
 
* <i>XXI Geistliche Lieder den Gottseligen Christen zugerichtet. Durch M. LVDOVICVM HELMBOLDVM, MVLHUSINUM. Und nu mit Vier Stimmen Componiret und in Druck verordet Durch Johannem Steurlein Smalcaldensem Stadtschreibern zu Wasungen. M.D.LXXV.</i> (Erfurt: Georg Baumann, 1575) [SteuWV 3].
* <i>XXIIII Weltliche Gesenge mit Vier auch zum theil mit Fünff Stimmen componirt vnd in Druck gegeben Durch Johannem Steurlein Smalcaldensem Stadtschreiber zu Wasungen. M.D.LXXV.</i> (Erfurt: Georg Baumann, 1575) [SteuWV 4].
:: Enthält das Lied „Mit Lieb bin ich umbfangen“ [SteuWV 4.22] dessen Melodie im 20. Jahrhundert für die Kirchenlieder [https://de.wikipedia.org/wiki/Wie_lieblich_ist_der_Maien „Wie lieblich ist der Maien“] (Martin Behm (1606); EG, Nr. 501) und „ Nun steht in Laub und Blüte“ (Detlev Block (1978)), EG, Nr. 641) verwendet wird.
* <i>Die Deutsche Passion. Das ist die Historia des Leidens vnd Sterbens vnsers einigen Heilands vnd Seligmachers Jhesu Christi Nach dem Euangelisten S. Johanne Jn Figural Gesang bracht und mit Vier Stimmen Componiret. Durch Johannem Steurlin Smalcaldensem Stadtschreibern zu Wasungen. Anno gratiae, 1576.</i> (Erfurt: Georg Baumann, 1575) [SteuWV 6].  Neuausgabe: <i>Johann Steurlein (1546–1613). Johannespassion. Für vierstimmigen Chor a capella.</i> Herausgegeben von Wolfgang Schult und Markus Pfandler. München: Katzbichler, 2011.
* <i>Sieben vnd Zwentzick Newe Geistliche Gesenge Mit vier Stimmen Componiret, vnd in Druck der lieben Jugendt zu gut verordnet Durch Iohannem Steurlein Schmalkaldensem, Stadtschreibern zu Wasingen in der Fürstlichen Graffeschaft Hennebergk etc. Mit einer Vorrede Des Ehrwirdigen Herrn M. Cyriaci Schnegaß Pfarrers zu Fridrichroda und der Weimarischen Superintendentz Adiuncti. M.D.LXXXVIII.</i> (Erfurt: Georg Baumann, 1588 [SteuWV 10]. [http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00075344-2 Digitalisat]
:: Enthält das Kirchenlied „Das alte Jahr vergangen ist“ [SteuWV 10.1], das sich (einschließlich der Strophen 3 bis 6) erstmals bei Steuerlein findet (Str. 1 und 2: Nürnberg, 1568).
 
=== Schriften (Auswahl) ===
Zu Steuerleins Schriften gehören u.a.:
* eine 1581 zu Frankfurt/M. (bei Christian Egenolff d.Ä.) gedruckte gereimte Ausgabe des Buches [https://de.wikipedia.org/wiki/Jesus_Sirach Jesus Sirach] (<i>Das Buch Jesus Syrach im Lateinischen Ecclesiasticus genandt Von Tugenden eines jeden frommen Christen […]</i>). Für das im protestantischen Bibelkanon zu den [https://de.wikipedia.org/wiki/Deuterokanonisch Apokryphen] zählende Werk verwendete Steuerlein die Lutherübersetzung und bildete auf deren Grundlage 8 bis 9 silbige Verse überwiegend in Paarreimen (Knittelverse) [SteuWV 34].
* Eine Reimchronik der Stadt Wasungen aus dem Jahr 1584, die in den Dachknopf der [https://de.wikipedia.org/wiki/St._Trinitatis_(Wasungen) Wasunger Stadtkirche] gelegt worden war (Original nicht erhalten, Abschrift von ca. 1800) [SteuWV 36].
* Eine Chronik der Überschwemmung zu [https://de.wikipedia.org/wiki/Rohr_(Th%C3%BCringen) Rohr] (<i>Beschreibung des großen Wasserschadens</i>) am 29. April 1607, enthalten in: Johann Ebert: <i>Einfeltige Wetterpredigt</i>. Druck: Schleusingen, Sebastian Schmuck, 1607 [SteuWV 37] (Steuerlein erscheint nicht im Titel, sondern am Schluss des Gedichts als Monogrammist "I.S.") [https://opendata2.uni-halle.de//handle/1516514412012/29230 Digitalisat].
* Die Lebensbeschreibung (<i>Cursus Vitae</i>) des Sächsischen Rentmeisters Caspar Bohner (in deutschen Reimen), Druck: Schleusingen: Sebastian Schmuck, 1609 [SteuWV 38]: [https://digitale.bibliothek.uni-halle.de/vd17/content/titleinfo/692353?lang=en Digitalisat].
* Eine Beschreibung des [https://de.wikipedia.org/wiki/Altenburger_Prinzenraub „Altenburger Prinzenraubs“] (1455), <i>Wahrhafftige Geschicht</i>, in deutschen Reimen. Möglicherweise auf Grundlage der Komödie „Plagium“ von [https://de.wikipedia.org/wiki/Bartholom%C3%A4us_Ringwaldt Bartholomäus Ringwaldt] (1597), Druck: Schleusingen: Sebastian Schmuck, 1610 [SteuWV 40]: [https://books.google.de/books?id=0H9nAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de&source=gbs_ge_summary_r&cad=0#v=onepage&q&f=false Digitalisat].
* Eine Beschreibung der Pilgerfahrt Herzog [https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_der_Beherzte Albrecht des Beherzten] (1443-1500) von Sachsen ins Heilige Land (1476), auf Grundlage des Berichts [https://www.deutsche-biographie.de/sfz61913.html Hans von Mergenthals] in deutsche Reimverse übertragen, Druck: Jena: Johannes Weidner, 1611 [SteuWV 41]: [https://digitale.bibliothek.uni-halle.de/vd17/content/titleinfo/96806 Digitalisat].


== Quellen und Literatur ==
== Quellen und Literatur ==
* Johann Güthe: <i>Eine TrostPredigt / Uber die hertzbrechende und hertzsterckende Wort Christi/ Johann. 14. Ewer Hertz erschrecke nicht/ [et]c. : Bey der ansehentlichen Leichbestattung weiland des [...] Herrn Johan[n] Steurleins S: Anfangs gewesenen Stadschreibers zu Wasingen: Hernacher Chur: und Fürst: Sächs: in die F. Graffschafft Hennenberg verordneten Cantzley-Secretarii, und endlichen Stad-Schultheisen zu Meiningen [...].</i> Schleusingen: Sebastian Schmuck, 1614. [https://dhb.thulb.uni-jena.de/receive/ufb_cbu_00039816 Digitalisat].
* ''Johann Steurlein (1546–1613) – Amtsdiener, Komponist und Poet zwischen Tradition und Innovation'' (Wissenschaftliche Tagung Meininger Museen 2013). Hrsg. v. Maren Goltz u. Bernhard Schrammek. Beeskow, Ortus Musikverlag, 2014.


== Einzelnachweise und Anmerkungen ==
== Einzelnachweise und Anmerkungen ==
<references />
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Version vom 3. Oktober 2024, 08:36 Uhr

Vorlage:Begriffsklärungshinweis Sophie von Braunschweig-Lüneburg (1541-1631), * 18. Juni 1541 in [Celle], † 17. Januar 1631 in Herrenbreitungen war eine Tochter Herzog Ernst_I. von Braunschweig-Lüneburg und zweite Frau Graf Poppos XII. von Henneberg-Schleusingen. (1513–1574).

Vorfahren und Verwandtschaft

Sie war die jüngste Tochter Herzog Ernst. I mit seiner Frau Sophie von Mecklenburg-Schwerin (1508–1541). Ihr Bruder war Wilhelm der Jüngere, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg (* 4. Juli 1535; † 20. August 1592). Sie lebte noch bis zur Herrschaft ihres Neffen Christian der Ältere (* 9. November 1566; † 8. November 1633), der als ihr nächster Verwandter ihr Testamentsvollstrecker war.[1] Ihr Schwager war Georg Ernst von Henneberg-Schleusingen (1511-1583), der letzte regierende Graf der Gefürsteten Grafschaft Henneberg, mit dem das Geschlecht im Mannesstamm ausstarb.

Leben

Am 22. Juni 1562 wurde sie mit Graf Poppo von Henneberg verheiratet. Graf Poppo war nach dem Übertritt zur evangelischen Konfession 1544 als Kanoniker in Bamberg aus dem geistlichen Stand ausgetreten und hatte 1546 Elisabeth von Brandenburg (1510-1558). Sie war die Witwe Herzog Erichs I. von Braunschweig-Calenberg und gleichzeitig Mutter der Ehefrau seines Bruders Georg Ernst, Elisabeth von Braunschweig-Calenberg (1526-1566) geheiratet. Alle Ehen blieben kinderlos. Nachdem Graf Poppo am 4. März 1574 in Schleusingen gestorben war erhielt sie das Amt Ilmenau als Wittum, lebte aber zeitlebens im Schloss Breitungen. Durch den Tod ihres Schwagers fiel die Grafschaft Henneberg laut dem Vertrag von Kahla zum größten Teil an die sächsischen Wettiner. Das Amt Ilmenau blieb ihr Privatbesitz. Das Schloss Breitungen war nun dagegen Teil der Landgrafschaft Hessen-Kassel. In den Jahren 1603 und 1624 wurde die Stadt Ilmenau durch Feuer schwer in Mitleidenschaft gezogen. Durch Spenden, vornehmlich der Braunschweiger Verwandtschaft, konnte 1603 der Wiederaufbau finanziert werden. Beim zweiten Brand gelang dies weniger und wurde durch die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges erschwert.

Krankheit und Tod

Nach einem zweiten Schlaganfall starb Sophie am 17. Januar 1631 im hohen Alter von 89 Jahren auf Schloss Breitungen. Nach einem Trauerzug nach Schleusingen wurde sie entgegen ihren Wünschen in der Ägidienkapelle der Johanniskirche in Schleusingen bestattet. Ein von Christian von Braunschweig-Lüneburg in Auftrag gegebener Epitaph steht an der linken Seite ihres verstorbenen Gatten.

Wandgrabmal in Ilmenau

Ein von ihr 1619 in Auftrag gegebenes Wandgrabmal in der Jakobuskirche in Ilmenau wurde kurz vor dessen Fertigstellung 1624 durch den Stadtbrand beschädigt und konnte wegen Geldmangels nicht instandgesetzt werden. Ein 1629 ausgeführter kleinerer Epitaph wurde bei einem weiteren Brand im Jahre 1752 zerstört.

Quellen und Literatur

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Weiss, Ulman: "Das Wandgrabmal für Gräfin Sophie von Henneberg in der Jakobuskirche zur Ilmenau." In: Jahrbuch des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins 33 (2018), S. 121-141. ISSN 0940-8940