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Nach beinahe achtjähriger Arbeit beendete der evangelische Kirchenlieddichter und Stadtschultheiß in Meiningen <b>[[Johann Steuerlein|Johann Steuerlein (1546-1613)]]</b> im Juni 1609 die Arbeit an seiner <b><i>[[Reimbibel|"Biblia"]]</i></b>, einer gereimten Bibelausgabe, die neben gedichteten Zusammenfassungen jedes einzelnen Kapitels der Bücher des Alten und Neuen Testaments auch vollständige Reimversionen einzelner Kapitel und ganzer Bücher (Psalmen, Sprüche) enthält - schätzungsweise mindestens 70.000 gedichtete Verse (55.000 Altes Testament, 15.000 Neues Testament). | Nach beinahe achtjähriger Arbeit beendete der evangelische Kirchenlieddichter und Stadtschultheiß in Meiningen <b>[[Johann Steuerlein|Johann Steuerlein (1546-1613)]]</b> im Juni 1609 die Arbeit an seiner <b><i>[[Reimbibel|"Biblia"]]</i></b>, einer gereimten Bibelausgabe, die neben gedichteten Zusammenfassungen jedes einzelnen Kapitels der Bücher des Alten und Neuen Testaments auch vollständige Reimversionen <b>[https://steuerlein-reimbibel.de/index.php?title=%C3%9Cbersicht_der_Transkriptionen einzelner Kapitel und ganzer Bücher]</b> (Psalmen, Sprüche) enthält - schätzungsweise mindestens 70.000 gedichtete Verse (55.000 Altes Testament, 15.000 Neues Testament). Er folgte damit einerseits dem Vorbild seiner Zeitgenossen, die Merkverse zu Kapiteln und Leseabschnitten ("Perikopenepigramme") dichteten, ging aber auch weit darüber hinaus und schuf so eine Bearbeitung des Bibeltextes, der an die Tradition gereimter mittelalterlicher Übertragungen biblischer Schriften anknüpfen konnte. | ||
Er folgte damit einerseits dem Vorbild seiner Zeitgenossen, die Merkverse zu Kapiteln und Leseabschnitten ("Perikopenepigramme") dichteten, ging aber auch weit darüber hinaus und schuf so eine Bearbeitung des Bibeltextes, der an die Tradition gereimter mittelalterlicher Übertragungen biblischer Schriften anknüpfen konnte. | |||
Steuerleins zweibändiges, über 1900 Seiten umfassendes Werk, das lange Zeit nur durch eine Erwähnung in seinem Nachruf ("Leichenpredigt" (1613)) bekannt war, verschwand schon bald ungedruckt für vier Jahrhunderte vollkommen vergessen im Bestand der <b>[[Die Handschriften in der Herzog August Bibiliothek Wolfenbüttel|"Helmstedter Handschriften"]]</b> in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. | Steuerleins zweibändiges, über 1900 Seiten umfassendes Werk, das lange Zeit nur durch eine Erwähnung in seinem Nachruf ("Leichenpredigt" (1613)) bekannt war, verschwand schon bald ungedruckt für vier Jahrhunderte vollkommen vergessen im Bestand der <b>[[Die Handschriften in der Herzog August Bibiliothek Wolfenbüttel|"Helmstedter Handschriften"]]</b> in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. |
Version vom 10. Januar 2024, 18:37 Uhr
"Ahm Anfang schuf Gott Himel vnd Erdt,
- Luftt, Wasser, Fisch, Schaf, Küeh vny Pferdt,
All arth der Thier, beids zahm vnd wildt,
- Schuf auch den Menschen, zu seym Bildt.
All Erdt Gewechß, Baum, Frücht, Laub, Gras,
- Gott Jn der Schöpffung nichts vergas.
Johann Steuerleins Reimbibel
Nach beinahe achtjähriger Arbeit beendete der evangelische Kirchenlieddichter und Stadtschultheiß in Meiningen Johann Steuerlein (1546-1613) im Juni 1609 die Arbeit an seiner "Biblia", einer gereimten Bibelausgabe, die neben gedichteten Zusammenfassungen jedes einzelnen Kapitels der Bücher des Alten und Neuen Testaments auch vollständige Reimversionen einzelner Kapitel und ganzer Bücher (Psalmen, Sprüche) enthält - schätzungsweise mindestens 70.000 gedichtete Verse (55.000 Altes Testament, 15.000 Neues Testament). Er folgte damit einerseits dem Vorbild seiner Zeitgenossen, die Merkverse zu Kapiteln und Leseabschnitten ("Perikopenepigramme") dichteten, ging aber auch weit darüber hinaus und schuf so eine Bearbeitung des Bibeltextes, der an die Tradition gereimter mittelalterlicher Übertragungen biblischer Schriften anknüpfen konnte.
Steuerleins zweibändiges, über 1900 Seiten umfassendes Werk, das lange Zeit nur durch eine Erwähnung in seinem Nachruf ("Leichenpredigt" (1613)) bekannt war, verschwand schon bald ungedruckt für vier Jahrhunderte vollkommen vergessen im Bestand der "Helmstedter Handschriften" in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.
Dieses Wiki ist der Versuch im Rahmen eines kooperatives Editionsprojektes von Laien und Wissenschaftlern den Text zunächst zu transkribieren (Beispiel) und mithilfe einer MediaWiki basierten Datenbank öffentlich zugänglich zu machen.
Eine langfristige Sicherung des edierten Textes ist durch eine Archivierung in der Wolfenbüttler Digitalen Bibliothek (WDB) geplant.
Mit dem Unterprojekt STEUERLEIN*21 sollen v.a. neutestamentliche Texte (Gleichnisse Jesu, Evangelien der Sonn- und Feiertage) in heutiger Rechtschreibung und geringfügig modernisiert als Lese- und Andachtstexte für den kirchengemeindlichen Gebrauch aufbereitet werden.
Für die Mitarbeit an allen Teilen des Projektes werden an dieser Stelle Mitmacher gesucht (Infoseite).