1. Johannes 4

Aus Johann Steuerleins Reimbibel
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⇦ Capitel 3

[172r]

Das 4. Capitel
[1]JHr Lieben, (Alles Goldt nicht gleisst)
Gleubt nicht eynem Jeglichen Geist,
Sondern pruefet die Geister fein,
Ob Sie von Gott (oder nicht) sein,
denn viel falscher Propheten sindt
Ausgegangn Jn die welt, welch blindt.
[2]Den Geist Gottes solt Ihr daran
Erkennen, Ob Er mög bestahn,
Ein Jeglicher Geist, der da frey
Bekendt, das Jhesus Christus sey
Jns Fleisch khomen, Der ist von Gott.
[3]Vnd ein Jeglicher Geist vnd Rott,
Der nicht bekendt, das Jhesus Christ
Jst Jn das Fleisch kohmen, Der ist
Gar nicht von Gott. Das ist der Geist
Des widerChrists, (mit Lehr beschmeist).
Von welchem Jhr gehöret habt,
Das Er werdt kohmen hergetrabt,
Vnd der ist Jezt schon Jn der Welt,
Er nhür nach Geldt vnd Guttern stellt.
[172v]


Die Liebe ist von Gott allein,

Vnd wer lieb hat, der ist so fein

Von Gott geborn, vnd kennet Gott.

Wer nicht lieb hat, der kendt (ohn spott)

Gott nicht, denn Gott ist selbst die Lieb,

(Demselbn ein Jeder sich ergieb,

Vnd Ihm allein vns laßet dienen)

Daran ist gegen vns erschienen

Die Liebe Gottes (aus seym Thron)

Das Gott seynn eingebornen Sohn

Gesandt hat Jn die welt so eben,

das wir durch Ihne sollen leben.

Last vns Gott lieben frue vnd spat,

Denn Er vns erst geliebet hat,

So Jemandt spricht: Gott liebe Jch,

vnd hasst sein Bruder zornigklich,

Der ist ein Lügener: Denn wer

Seinen Bruder nicht liebet sehr,

Den Er siehet, wie kann Er Gott

Lieben, den Er nicht sieht? Diß Gbott

Haben wir von Ihm, das, wer Gott

Liebet, das der Jn aller Noth

Auch seinen Bruder liebe recht,

Als ein getrewer Gottesknecht.

⇨ Capitel 5