Transkriptionsbeispiel

Aus Johann Steuerleins Reimbibel
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Cod. Guelf. 188 Helmst, fol. 76r, Zeile 9 bis 38
Steuerlein Luther
9 Jhesus Einem ein Geleichnis sagt,
10 Von einem Menschen, der da macht
11 Von Jerusalem seine Reis,
12 Gen Jericho, Vnd böser weis
13 fiel vnter die Mördrische Rott
14 Die Jhn ließen ligen halb Todt.
15 Ein Priester wehr dieselbe Straß
16 furwergegangen. Gleichermaß
17 Auch ein Leuit, die, beide Man(n),
18 hetten gethan, alß gings nichts ahn.
19 Ein Samariter abr Jhn fandt,
20 Aus Jam(m)ern sein Wunden verbandt,
21 Vnd goß Jhn drein, Oele vnd Wein,
22 Vnd hub Jhn fein, aufs Thierle[i]n sein.
23 Jhn Jn die Herberg führt hienein,
24 Vnd auf das beste pflegte sein.
25 Deß andern Tags [G] ferner weist,
26 Mit Zween Groschen sein Lieb beweist,
27 Gab Sie dem Wirth, Sprach: Pfleg sein sehr,
28 Vnd so du darthun wirst was mehr,
29 So wil Jch es bezhalen dir,
30 Wenn Jch nhu widerkohmme hier.
31 Welcher dünckt dich, der gewesen sey
32 Der Nehest, vnter diesen drey,
33 Dem, der mit großer Leibsgefahr,
34 Vnter die Mörder gfallen war?
35 Er sprach: Der die Barmhertzigkeit
36 An Jhm that, Macht den Vnterscheidt.
37 Da sprach Jhesus Zu Jhme: Nhu,
38 So geh hin, vnd deßgleichen thu.