Geschichte der Reimbibeln
Kurze und unvollständige Geschichte der Reimbibeln
Der Psalter
Das Hebräische kennt keinen Endreim. Dennoch gehören insbesondere die Psalmen zur biblischen Lyrik. Weil sie ursprünglich Lieder sind, die im Tempelgottesdienst in Jerusalem gesungen wurden, finden sich am Anfang vieler Psalmen Hinweise auf den "Gesangmeister" und die Sangesweise, wie etwa „Ein Zeugnis und Psalm Asafs, vorzusingen, nach der Weise »Lilien«“ (Ps. 80). Die Reimweise der Psalmen ist der Parallelismus Membrorum ein „inhaltlicher“ Reim, bei dem in zwei aufeinanderfolgenden Versen aufeinander bezogene Aussagen getroffen werden (synonymer Paralellismus bspw. „Das Gesetz JHWHs ist vollkommen, erquickt die Seele; das Zeugnis JHWHs ist zuverlässig, macht weise den Einfältigen.“ (Ps. 19:8)).
Im Zuge der Übersetzung des Alten Testaments in die Volksprachen gab es ab dem Hochmittelalter auch gereimte Psalter (auf Französisch, 13. Jahrhundert[1]; oder wie der Surtees Psalter in Mittelenglisch (1250-1300)[2]).
Populär wurden Verreimungen der Psalmen in der Volkssprache vor allem ab der Reformation. Der Genfer Psalter (franz. Psautier de Genève) mit seiner lyrischen Übersetzung der Psalmen durch Clément Marot (1496–1544) wurde als gottesdienstliches Gesangbuch der reformierten Tradition durch Johannes Calvin eingeführt. In einer Übersetzung durch Ambrosius Lobwasser (erschienen 1573 als Der Psalter des königlichen Propheten David) kam er auch im Deutschen Sprachraum in Gebrauch.
Reimbibeln als Gattung
Auch andere Bücher der Bibel wuden zuerst in den Volkssprachen gereimt. Dabei sind verschiedenen Gattungen von Bearbeitungen von den eigentlichen Reimbibeln zu unterscheiden: Die Weltchroniken enthalten bes
Belege und Anmerkungen
<references>
- ↑ vgl. Maureen B.M. Boulton: „Biblical translation“ (Art.). In: Medieval France: An Encyclopedia. Hrsg. von William W. Kibler; Grover A. Zinn (New York: Garland, 1995), S. 241–243.
- ↑ Digitalisat auf archive.org