Widmungsgedicht 6
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen! |
⇦ Widmungsgedicht von Caspar Halbich
[10r]
|
Nonne Tridentinae metuis, STEVRLINE, cathedrae
- Fulmina, cristati dirum anathema Papae?
Nonne supercilium ad Galiae Bella arma minantis,
- Grunnitus trepidas setigeriue gregis?
Biblica plebeia versans mysteria dextra,
- Inque pedes glomerans verba tremenda DEI.
Et veterum celanda rudi tot sphalmata vulgo
- Prostituens, monachis saltem imitanda sacris:
[10v]
Incestum Lothi, Thamarae veneremque cruentam
- Isaidae, pactum cumque Rahele Liæ
Qualia dum saliente metro noscenda iuuentae
- Obycis, hem turbas Hæresiarcha dabis.
Ecce trophaea tibi: sed ab hostibus atque Suitis,
- Spiritui sancto quos iuuat drticovecli.
Quin BONE CHRISTE bono, sanctaque pioque labori
- Annue: sunt laudi cuncta dicata tuæ.
Auspice te purum Germania nostra salutis
- Obtinuit fontens caelica scripta legens.
Auspice te manat nouus hic de fonte vetus to
- Rinulus, et strepitu dulcisonante cadit.
Fac modo nunc ceruis sitientibus ille patescat,
- Neu turbant, saturas ad styga pelle Sues.
Quique bonis vallem lacrymarum fontibus ornat,
- STEVRLINVM lauro perpete, CHRISTE, bea.
Johannes Ebertus.
Ecclesiae Cundorffensis P.
Inzest Loths, die blutige Verführung der Thamar und der Bund mit Rahel und Lea. Solche Dinge, die mit hüpfendem Metrum zu kennen sind, o Jugend, wirst du kennenlernen. Oh, du wirst Härte gegen die Häreten herausrufen! Sieh, hier sind die Trophäen für dich, aber von Feinden und Schweden, denen der Heilige Geist zu widerstehen hilft. Ja, Christus, der du dem Guten, Heiligen und frommen Werk wohlgesonnen bist, erlaube es: Alles ist deiner Lobpreisung gewidmet. Unter deiner Führung hat unser Deutschland den himmlischen Quell erlangt, indem es die himmlischen Schriften liest. Unter deiner Führung fließt hier nun aus der alten Quelle ein neues Rinnsal, und es fällt mit süß klingendem Rauschen. Lass es jetzt nur den durstigen Hirschen offenbart werden, und störe nicht, dass die Säue zu den Stygischen Gefilden gehen. Und du, der du das Tal der Tränen mit den Quellen des Guten schmückst, sei STEVRLIN stets mit Lorbeeren gekrönt, oh CHRISTUS.
Johann Ebert
|