Matthäus 3

Aus Johann Steuerleins Reimbibel
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⇦ Capitel 2

[5r]

Das 3. Capitel.


[1]Zu der Zeit kam Johannes her
Der Teuffer, Predigt ein New Lehr,
Jnr Wüsten des Judischen Lands,
Ein scharffer Prediger seins Standts.
Vnd sprach: [2]Thut Bueße allzugleich,
Dann, Nahe ist das Hiemelreich
Herbeykohmen. [3]Und Er ist der,
Von dem, vor soviel Jharen her,
Der Prophet Jesaias hat
Gesaget, nachs Herrn Willn vnd Rath,
Mit den worttn: Es ist eine Stimm
Eins Predigers (Welt, diß vernimm)
In der Wüesten, (seid Ja nicht treg)
Bereittet dem Herren den Weg,
Nempts Ja aus Hertzens grundt Jn achtt,
Vnd seine Steige richttig macht.
[4]Johannes aber hatt ein Kleyd
Von Kamelsharen, vnd sehr breit
Ein Leddern Buetel, vmb sein Lenden,
Darbey die leute Jhn erkendten,
Sein Speise aber gantz vnd gar
Hewschrecken vnd Wild Honig war.

[5v]

[5]Da gieng hienaus, vnd zu Jhm trat
Jerusalem die gantze Stadt,
Vnd das gantze Judische Land
Zu Jhme kam, herbey sich fandt,
Vnd alle Ländr an dem Jordan,
[6]Vnd ließen sich von Ihm (Johann)
Tauffen Jm Jordan, vnd bekandten
Jhre Begangne Sündt vnd Schandten.
[7]Alß Er nhu sahe kohmen her,
Zur Tauffe, viel Phaniseer
Vnd Saduceer, da sprach Er
Zu Jhnen: Jhr Ottergzicht, wer
Hat Euch geweiset dann, das Jhr
Dem kunfftign Zorn vnd Straf alhier
Entrinnen werdet? [8]Sehet zu,
Ein Jeder rechtschaffne frücht thu
Der Buße. [9]Dencket auch nhur nicht,
Jhr habt hirmit all sach verrichtt,
Das Jhr bey Euch wolt sagen, Ja,
Wir habn zum Vattr, Abraham da.
Denn Jch Euch Jn der Warheit sag,
Dem Abraham Gott wol vermag,
Aus disen Steinen, gros vnd klein,
Kinder zurwecken Jn gemein,
[10]Es ist die Axt schon rundt vnd schlecht
Den Beumn an die Wurtzel gelegt,
Drumb höret, wie mein Predigt klingt,
Welcher Baum nicht gut Früchte bringt,
Wird abgehawen, vnd Jnß Fewr
Geworffen, da wirdts Lachen thewr.
[11]Jch Euch mit einem Waßerguß
Teuffe (Seht zu vnd gleubts) zur Bueß,
Der aber nach Mir kömpt kurtzlich,
Der ist noch viel stercker, denen Ich,
Deme Jch auch nicht bin genug,
Jhm nachzutragen seine Schuch,
Der wird Euch mit dem Heylgen Geist
Vnd mit fewer teuffen allermeist.
[12]Vnd Er seine Worffschauffel hat
Jnr Hand, Er wirdet mit Vngnad
Sein Thenn fegen, den Weitzen fein
Hinsanden Jn die Schewne sein,

[6r]

Die Sprew abr, wird Er vngehewr
Verbrennen mit ewigem Fewr,
[13]Zu der Zeit, kam Jhesus heran
Aus Galilea ahnn Jordan,
Zu Johanne, freywilligklich
Das Er von Jhm lies teuffen sich.
[14]Johannes abr Jhm wehrt, vnd sprach:
Jch selbst bedarff wol gleicher Sach,
Das Jch getaufft werdte von dir,
Vnd du kömest anher zu Mir?
[15]Jhesus antworttet aber fein,
Vnd sprach zu Jhm. Laß Jzt so sein,
Also gebüerts vns diser Zeit
Zurfüllen all Gerechtigkeit,
Da lies Ers Jhm zu, gantz vnd gar.
[16]Vnd da nhu Jhesus getaufft war,
Er aus dem Waßer frisch vnd kaldt,
Widrumb herauffer steige baldt,
Vnd Sihe, da thet vbr Jhm sich
Der Hiemel clar auf, sichtbarlich.
Vnd Johannes mit Augen sah
Den Geist Gotts herab fahrn alda,
Gleich, als ein Taube, hubsch am schein,
Vnd vber Jhme kohmen fein.
[17]Vnd Siehe, als nhür diß geschach,
Vom Hiemel herab ein Stimme sprach:
Deß ist mein Lieber Sohn, an dem
Jch wolgfalln hab, Jst mir genehm.

⇨ Capitel 4