Matthäus 4

Aus Johann Steuerleins Reimbibel
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⇦ Capitel 3

[5r]

Das 4. Capitel.
1Da ward Jhesus vom Geist gefürt
Jn die Wüsten, auf das Er würd
Vom Teufel vnverschembt versucht,
Der ein Geist ist verdampt, verflucht.
2Vnd da Er nhun hatt Vierzigk tagh
Vnd Vierzigk Nacht, Jn solcher Plag
Gefastet, Hungert Jhme sehr,
3Vnd der Versucher trat daher,
Vnd sprach zu Jhm, aus spott vnd hohn:
Jch frage, Bistu Gottes Sohn,
So sprich Jn deiner Hungers Noth,
Das dise Steine werdten Brodt.
4Vnd Jhesus antworttet, vnd sprach:
Es steht geschriebn, (Hör, was Jch sag)

[5v]

Der Mensch lebt nicht vom Brod allein,
Sondern, von eym Jeden Wort fein,
Das durch den Munde Gottes geht.
5Da furet Jhn, nach diser Red,
Der Teufel, vnd garstig Vnflat
Mit sich Jn die Heilige Stadt,
Vnd stellt Jhn, auf des Tempels Zinnen,
6Vnd sprach zu Jhm, listiger Sinnen:
Bistu Gotts Sohn, hienab dich laß,
Denn es stehet geschrieben das,
Er wird seynn Engeln vber dir
Befehl thun, vnd Sie mit begier
Dich werdten auf den Hendten tragen,
Auf das Du, ohne sorg vnd klagen,
Nicht etwa stössest mit verdrus,
An einem Steine deinen Fues.
7Da sprach Jhesus zu Jhm: Widrumb,
Steht auch geschriebn Jn kurtzer Sumb,
Du solt Gott deynn Herrn nicht versuchen.
8Widrumb fuhrt Jhn, mit Zorn vnd fluchen,
Der Teufel mit sich Jn die querch,
Auf einen gar sehr hohen Berg,
Vnd zeigt Jhm alle Reich der Welt,
Vnd Jhrer Herrligkeit Gezeldt
9Vnd sprach zu Jhm: Volge nhur Mir,
Das alles wil Jch geben Dir,
So du niderfellest, vnd Mich
Anbetest. 10Jhesus sprach: Heb dich
Von Mir weg, Sathan, Denn es steht
Geschrieben, Du solt (merck die Red)
Anbethen Gott den Herren dein,
Vnd nhur Ihme dienen allein.
11Darvff, der Teufel Jhn verlies
Jhesus, durchs Wort Jhn von sich sties,
Vnd Siehe, da traten (Vernimm)
Die Engel zu Jhm, dienten Jhm.
17Von der Zeit ahn, wie solchs ergieng,
Jhesus zupredigen anfieng,
Vnd sagen, Thut Bueß, Kohmn ist Ja
Herbey, das Hiemelreich gar nah.

[6r]

18Jhesus zween Bruder vocirt
Simon, der Petrus genandt wirdt,
Vnd seinen Bruder Andream
Sie waren Fischere beydsam.
19Er sprach zu Jhnen: Folgt mir nach
Aus Fischfengern wil heut zu tag
Jch Euch zu Menschenfischer machen,
20Baldt Sie Jhr Netze, vnd all Sachen
Verließen, vnd folgten Jhm nach.
21Vnd da Er, wie dieses geschach,
Von dannen furbas gieng, Sah Er,
Zween andrn Brüder vngefehr,
Jacobum vnd Johannem do,
Mit Jhrm Vatter Zebedeo
Jm Schieff, das Sie Jhr Netze flickten,
Er rief Jhnen, 22Baldt sie sich schickten,
Ihrn Vatter vnd das Schieff verließen,
Folgten Jhm nach, vnd aushinriessen.
23Vnd Jhesus gieng vmbher zu handt
Jm gantzen Galileischn Land,
Jn Ihren Schulen vleißig lehrt,
Vnd prediget, auch clar bewehrt,
Das Euangelium vom Reich,
Vnd heilete Jm Volck deßgleich
Allerley Seuche vnd Kranckheit.
24Vnd sein Gerücht erschalt gar weit
Jn das gantze Syrien Land.
Vnd sie brachten zu Jhm gesandt,
Allerley Krancken, Allzumahl
Mit mancherley Seuchen vnd qual
Behafftet, die Monsüchttigen,
Beseßnen, vnd Gichtbrüchttigen,
Vnd Er macht Sie alle Gesundt,
25Vnd Jhm folgt Viel Volcks nach, zur stundt.

⇨ Capitel 5