die Existel
Ihr aber, lieben Bruuder, seidt
Erewlich beruffen zur Freyheit
Allein sehrt zu, das nicht Ihr
durch die Freyheit dem Fleisch sein Bgier
laßet, noch raum vnd willen gebt
Sonchern demselben widerstrebt
Vnd durch die Lieb, vnd guten Sinn
Einer dem Andern widlig dien¬
denn Alle Osetz werdten bequem¬
H In einem wort erfullt In dem
nieb als dichselbst den Nechsten dem¬
So Ihr Euch abr Cals Hund vnd Schweine
Vnternander beißet vnd fresst
vnd Vnvertreglich bich selbst Presst,
Oo sehet zu, das Ihr nicht werdt
Vntereinander gar verzehrt.
Ich sag aber, Wandelt Im Grist,
Einander wolgefadln beweist¬
So werdet Ihr In allen dingen
die Lüest des Fleisches nicht vlbringen.
enn das Fleisch widern Geist geluest
(Welchs Ihr teglichen dempfen muestd
Vnd den Geist widers Fleisch geluest,
die sindt widernander entrüeft,
das Ihr nicht thut, was Ihr gern wolt
Vnd auch nicht thet, was Ihr whl solt.
Regirt Euch aber der Geist stets
So seidt Ihr nicht vnterm Besetz
Die werck des Fleischs sindt offenbar,
(die solt Ihr fliehen gantz vnd gar
Aß da sindt Ehebruch, Hurereyy
Vnreinkeit, Vnzucht, AbGöttrry,
heuberey, Feindschafft, Hadder, Nid,
Zorn, Zanck, zwetraht, Gebeyß vnd Streit
Aotten, haß, (laß alles Zinschleichen)
Mord, Sauffen, fressen, vnd dergleichen.
Von Wolthen Ich hab zuuor gesagt
Vnd sag noch zuuor, (nempts In acht
Das, die solchs thun, falln Ius verderben
Werdtn auch das Reich Ehttes nicht erben¬
ie Frucht aber des Geistes ist
(dem strcket nach, zu Jeder frist.)
Als Liebe, freude, Fried, Gedult
freundligkeit, Butigkeit, Vnschuldt,
Raube, Sanfftmüth, Zutht vnd Kruscheit,
widr solche das Gsetz gar nicht streytt,