Matthäus 18: Unterschied zwischen den Versionen
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Zurselben Stundt traten herzu, | |||
:: | Die Jünger zu dem Herrn Jhesu, | ||
Vnd sprachen: Wer ist (eß vns zeig) | |||
Der gröste doch Jm hiemelreich? | |||
Jhesus der rief ein Kindt zu sich, | |||
Stellts mittn vnter Sie, Spricht: warlich | |||
Jch sage Euch, (nempts wol Jhn acht, | |||
Jm hertzen auch eß tief betracht). | |||
Eß sey dann, das Jhr Euch vmbkehrt, | |||
Vnd wider, wie die Kinder werdt, | |||
So werdet Jhr, ohn rechten Steig, | |||
Nicht khomen Jn das hiemelreich. | |||
Wer selbsten nhu niedriget sich | |||
Jn einfalt fein demütigklich, | |||
Wie diß Kindt, vnd wirdt solchem gleich, | |||
Der ist der gröst Jm hiemelreich. | |||
Vnd wer ein solchs Kindt, Jung vnd Klein, | |||
Auffnimmet Jn dem Nahmen mein, | |||
Der nimpt mich auf, Mir es geschicht, | |||
Vnd bleibt Jhm vnvergoldten nicht. | |||
Wer aber ergert dise Kleinen, | |||
Oder sonst der geringsten einen, | |||
Die ahn mich gleuben, dem beßer wehr, | |||
Das ein Müelstein viel Centner schwehr | |||
<br/> | <br/> | ||
[]<br/> | [24r]<br/> | ||
<br/> | <br/> | ||
An seinen halß wurde gehengt, | |||
Jns Meer erseufft vnd eingesengt, | |||
Da eß am tieffsten ist Jm grundt. | |||
Wehe der welt, zu aller stundt | |||
Der Ergernis halben, (ohn Bues) | |||
Zwar, Ergernis Ja kohmen mus, | |||
Doch weh den Menschen, we gewies, | |||
Durch welche kohmet Ergernis, | |||
So dein Hand, abr,oder dein Fues | |||
Dich ergert, vnd dir macht verdrues, | |||
So haw Jhn ab, wirff Jhn von Dir, | |||
Eß ist dir besser, glaube Mir, | |||
Das du zum Leben gehest ein, | |||
Lahm odr ein krüepl, an Arm̅ vnd Bein, | |||
Denn das du habst zwo Hendt vnd Fueß, | |||
Vnd werdtst hienaus Jns Finsternus, | |||
Oder geworffn Jnß ewig Fewr, | |||
Zuleiden qual, vnd abenthewr. | |||
So dein Aug etwa ergert dich, | |||
So reis es aus freywilligklich, | |||
Vnd wirffs von dir, Dirs besser ist, | |||
Das du ein Einaugiger bist, | |||
Vnd zu dem Leben gehest ein, | |||
Denn das du habst zwey Augenschein, | |||
Vnd werdtst geworffn Jns Hellisch Fewr, | |||
Das mit Schwefel brenndt vngehewr. | |||
Seht zu, das Jhr Jemandt (nempts achtt) | |||
Von disen Kleinen nicht veracht. | |||
Denn Jch sag Euch, Ihr Engel fein | |||
Sehen allzeit Jns Hiemels Schein | |||
Meins Vatters Jm Hiemel Angesicht, | |||
Welchs gnedig ist auf Sie gericht, | |||
Denn Kohmen ist des Menschen Sohn | |||
Aus seym Hohen Göttlichen Thron, | |||
Jst auch darvmb zur Welt geborn, | |||
Selig Zumachen das verlorn. | |||
:::: ☘ | :::: ☘ | ||
Sündigt aber dein Brudr ahn dir, | |||
So offts sey, ein mhal oder vier, | |||
So gehe hin, straff Jhn, sprich drein, | |||
Zwischen dir, vnd Jhme allein, | |||
Hört Er dich, vnd ist fein versunnen, | |||
So hastu deynn Bruder gewunnen. | |||
Hört Er dich nicht Jn deiner Stimm, | |||
Noch eynn oder zween zu dir nim, | |||
Auff das all Sach besteh Jm grundt, | |||
Auff zwey odr dreyer Zeugen Mundt. | |||
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[]<br/> | [24v]<br/> | ||
<br/> | <br/> | ||
:: | Hört Er die nicht, So laß es sein, | ||
Zeigs ahn, vnd sag es der Gemein, | |||
Hört Er die Gmein nicht ist vnbscheydten, | |||
Halt Jhn vor eynn Zölner vnd Heyden. | |||
Warlich Jch sage Euch, was Jhr | |||
Auff Erdten bindten, werdt alhier, | |||
Soll auch Jm Hiemel sein gebundten, | |||
Vnd was Jhr lösen werdt hirvndten | |||
Auf Erdten, sey klein oder gros, | |||
Das soll auch sein Jm Hiemel lob. | |||
Weitter Sag Jch Euch, wo auf Erdten | |||
Vnter Euch, Zweene einig werdten, | |||
Warvmb eß ist, das sie wolln bittten, | |||
Wenn nhür all Zweifel bleibt vermitten, | |||
Das soll Jhnn widerfaren fein, | |||
Jm Hiemel von dem Vatter mein. | |||
Denn, wo zwei oder drey fromm Kindt | |||
Jn meym Nahmen versamlet sindt, | |||
Daselbst Jch gegenwerttig bin | |||
Gewießlich mitten vnter Jhnn. | |||
Da trat Petrus zu Jhm, vnd sprach: | |||
Herr, wie offt mus Jch denn all tag | |||
Meym Bruder, der durch widerstreben | |||
An Mir sich versündigt, vergeben? | |||
Ists Siebenmahl gnug? Jhesus sprach: | |||
Nicht Siebenmhal allein, Jch sag | |||
Sondern, auf alln fall sey die Zahl | |||
Wol Siebentzigk mhal Siebenmhal. | |||
Darumb, So ist das Hiemelreich | |||
Einem sehr reichen König gleich, | |||
Der mit seynn Knechten rechnen wolt, | |||
Zugeben eym̅ Jeden seinen Sold. | |||
Alß Er zurechnen anfieng nhür | |||
Kam Jhm mit ersten Einer für, | |||
Der Jn der Rechnung nicht bestundt, | |||
Wer schuldig zehen Tausent Pfundt. | |||
Da Ers nhu nicht hatt zubezahlen, | |||
Hieß der Herr disen Schlimmen kahlen, | |||
Verkeuffen, Jhn, sein Weib vnd Kinder, | |||
Hauß, Hoff, Gütter, auch Vieh vnd Rinder | |||
Vnd alles, was Jn seym̅ Vermügen, | |||
Darvon bezahlen vnd vergnüegen, | |||
Da fiel der Knecht fur Jhme nider, | |||
Vnd betth Jhn ahn, Jn furcht vnd Zitter, | |||
<br/> | <br/> | ||
[]<br/> | [25r]<br/> | ||
<br/> | <br/> | ||
Vnd sprach: Herr, hab gedult mit Mir, | |||
Jch wilß alles bezahlen dir | |||
Da Jammertte den Herren schlechts | |||
Deßelben Schuldt gemachten Knechts, | |||
Vnd lies, Jhn los aus Gunst vnd Huld, | |||
Vnd Jhm erlies Er auch die Schuldt. | |||
Da ging derselbig Knecht hienaus, | |||
Vergaß es baldt, Schlugs Jn die bauß, | |||
Fandt einen seiner Mittknecht dar, | |||
Der Hundert Groschn Jhm schuldig war, | |||
Er greyff Jhn ahn, wurgt Jhn, vnd sprach: | |||
Bezahl Mir stracks noch heut zu tag, | |||
Was du mir schuldig bist mit Recht. | |||
Da fiel auch nider sein Mittknecht, | |||
Bat Jhn, sprach: Hab Gedult mit Mir, | |||
Alles wil Jch bezahlen dir | |||
Abr Er wolt nicht, Sondern ging hin, | |||
Warff Jhn vnbarmhertzig Jm Sinn | |||
Jnß Gefengknus, biß das Er gar | |||
Bezalet, was Er schuldig war. | |||
Da solchs sahen seine Mittknecht, | |||
Dunckt sie es schlecht sein gantz ???echt, | |||
Sie wordten sehr betrüebt, vnd kahmen, | |||
Brachten fur Jhrn Herrn allessamen, | |||
Das sich begebn hatt vnbillich. | |||
Da fodert Jhn sein Herr fur sich, | |||
Vnd sprach zu Jhme: Du SchalcksKnecht, | |||
All dise Schuldt hab Jch dir schlecht | |||
Erlaßen, weil du batest Mich, | |||
Soltstu denn auch nicht also dich | |||
Erbarmen vber deynn Mittknecht, | |||
Wie Jch Mich vber dich ohn Recht | |||
Erbarmet hab, gütiger art. | |||
Vnd sein Herr hefftig Zornng ward, | |||
Vnd vberantworttet Jhn baldt | |||
Den Peinigern, biß das Er bzalt | |||
Alles, was Er Jhm schuldig war. | |||
Also, wird Euch (mercket die Lahr) | |||
Mein himlischer Vattr auch thun eben, | |||
Wenn Jhr gleichsfalß nicht werdt vergeben | |||
Von ewerm hertzn, ein Jeglicher | |||
Seym̅ Bruder sein fehl, vff beger. | |||
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Version vom 20. März 2024, 15:43 Uhr
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An seinen halß wurde gehengt, Jns Meer erseufft vnd eingesengt, Da eß am tieffsten ist Jm grundt. Wehe der welt, zu aller stundt Der Ergernis halben, (ohn Bues) Zwar, Ergernis Ja kohmen mus, Doch weh den Menschen, we gewies, Durch welche kohmet Ergernis, So dein Hand, abr,oder dein Fues Dich ergert, vnd dir macht verdrues, So haw Jhn ab, wirff Jhn von Dir, Eß ist dir besser, glaube Mir, Das du zum Leben gehest ein, Lahm odr ein krüepl, an Arm̅ vnd Bein, Denn das du habst zwo Hendt vnd Fueß, Vnd werdtst hienaus Jns Finsternus, Oder geworffn Jnß ewig Fewr, Zuleiden qual, vnd abenthewr. So dein Aug etwa ergert dich, So reis es aus freywilligklich, Vnd wirffs von dir, Dirs besser ist, Das du ein Einaugiger bist, Vnd zu dem Leben gehest ein, Denn das du habst zwey Augenschein, Vnd werdtst geworffn Jns Hellisch Fewr, Das mit Schwefel brenndt vngehewr. Seht zu, das Jhr Jemandt (nempts achtt) Von disen Kleinen nicht veracht. Denn Jch sag Euch, Ihr Engel fein Sehen allzeit Jns Hiemels Schein Meins Vatters Jm Hiemel Angesicht, Welchs gnedig ist auf Sie gericht, Denn Kohmen ist des Menschen Sohn Aus seym Hohen Göttlichen Thron, Jst auch darvmb zur Welt geborn, Selig Zumachen das verlorn.
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Hört Er die nicht, So laß es sein, Zeigs ahn, vnd sag es der Gemein, Hört Er die Gmein nicht ist vnbscheydten, Halt Jhn vor eynn Zölner vnd Heyden. Warlich Jch sage Euch, was Jhr Auff Erdten bindten, werdt alhier, Soll auch Jm Hiemel sein gebundten, Vnd was Jhr lösen werdt hirvndten Auf Erdten, sey klein oder gros, Das soll auch sein Jm Hiemel lob. Weitter Sag Jch Euch, wo auf Erdten Vnter Euch, Zweene einig werdten, Warvmb eß ist, das sie wolln bittten, Wenn nhür all Zweifel bleibt vermitten, Das soll Jhnn widerfaren fein, Jm Hiemel von dem Vatter mein. Denn, wo zwei oder drey fromm Kindt Jn meym Nahmen versamlet sindt, Daselbst Jch gegenwerttig bin Gewießlich mitten vnter Jhnn. Da trat Petrus zu Jhm, vnd sprach: Herr, wie offt mus Jch denn all tag Meym Bruder, der durch widerstreben An Mir sich versündigt, vergeben? Ists Siebenmahl gnug? Jhesus sprach: Nicht Siebenmhal allein, Jch sag Sondern, auf alln fall sey die Zahl Wol Siebentzigk mhal Siebenmhal. Darumb, So ist das Hiemelreich Einem sehr reichen König gleich, Der mit seynn Knechten rechnen wolt, Zugeben eym̅ Jeden seinen Sold. Alß Er zurechnen anfieng nhür Kam Jhm mit ersten Einer für, Der Jn der Rechnung nicht bestundt, Wer schuldig zehen Tausent Pfundt. Da Ers nhu nicht hatt zubezahlen, Hieß der Herr disen Schlimmen kahlen, Verkeuffen, Jhn, sein Weib vnd Kinder, Hauß, Hoff, Gütter, auch Vieh vnd Rinder Vnd alles, was Jn seym̅ Vermügen, Darvon bezahlen vnd vergnüegen, Da fiel der Knecht fur Jhme nider, Vnd betth Jhn ahn, Jn furcht vnd Zitter,
[25r]
Vnd sprach: Herr, hab gedult mit Mir, Jch wilß alles bezahlen dir Da Jammertte den Herren schlechts Deßelben Schuldt gemachten Knechts, Vnd lies, Jhn los aus Gunst vnd Huld, Vnd Jhm erlies Er auch die Schuldt. Da ging derselbig Knecht hienaus, Vergaß es baldt, Schlugs Jn die bauß, Fandt einen seiner Mittknecht dar, Der Hundert Groschn Jhm schuldig war, Er greyff Jhn ahn, wurgt Jhn, vnd sprach: Bezahl Mir stracks noch heut zu tag, Was du mir schuldig bist mit Recht. Da fiel auch nider sein Mittknecht, Bat Jhn, sprach: Hab Gedult mit Mir, Alles wil Jch bezahlen dir Abr Er wolt nicht, Sondern ging hin, Warff Jhn vnbarmhertzig Jm Sinn Jnß Gefengknus, biß das Er gar Bezalet, was Er schuldig war. Da solchs sahen seine Mittknecht, Dunckt sie es schlecht sein gantz ???echt, Sie wordten sehr betrüebt, vnd kahmen, Brachten fur Jhrn Herrn allessamen, Das sich begebn hatt vnbillich. Da fodert Jhn sein Herr fur sich, Vnd sprach zu Jhme: Du SchalcksKnecht, All dise Schuldt hab Jch dir schlecht Erlaßen, weil du batest Mich, Soltstu denn auch nicht also dich Erbarmen vber deynn Mittknecht, Wie Jch Mich vber dich ohn Recht Erbarmet hab, gütiger art. Vnd sein Herr hefftig Zornng ward, Vnd vberantworttet Jhn baldt Den Peinigern, biß das Er bzalt Alles, was Er Jhm schuldig war. Also, wird Euch (mercket die Lahr) Mein himlischer Vattr auch thun eben, Wenn Jhr gleichsfalß nicht werdt vergeben Von ewerm hertzn, ein Jeglicher Seym̅ Bruder sein fehl, vff beger.