Matthäus 22: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Johann Steuerleins Reimbibel
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Jhesus antworttet: Eß ist gleich
Jhesus antworttet: <sup>2</sup>Eß ist gleich
: Einem König das Hiemelreich,
: Einem König das Hiemelreich,
Der seinem Sohne Hochzeit macht,
Der seinem Sohne Hochzeit macht,
: Sein Ochßn vnd Mastvieh war geschlacht,
: Sein Ochßn vnd Mastvieh war geschlacht,
Vnd sandt sein Knechte aus, zweymahl,
<sup><i>3</i></sup>Vnd sandt sein Knechte aus, zweymahl,
: Zuruffen, kompt zur hochzeit all.
: Zuruffen, kompt zur hochzeit all.
Sie aber verachttens, Hingingen,
Sie aber verachttens, Hingingen,
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Jhrs Ackers vnd Handtirung wartten,
Jhrs Ackers vnd Handtirung wartten,
: Wolten zur Hochzeit sich nicht artten.
: Wolten zur Hochzeit sich nicht artten.
Ettliche grieffen seine Knecht,
<sup>6</sup>Ettliche grieffen seine Knecht,
: Hörten vnd tödteten sie schlecht,
: Hönten vnd tödteten sie schlecht,
Da das der König hort, ward Er
<sup>7</sup>Da das der König hort, ward Er
: Zornig, vnd schicket aus sein Heer,
: Zornig, vnd schicket aus sein Heer,
Vnd brachte dise Mörder vmb,
Vnd brachte dise Mörder vmb,
: Vnd ahnzündt Jhr Stadt vngestumb.
: Vnd ahnzündt Jhr Stadt vngestumb.
Sprach zu seynn Knechten: Die Hochzeit
<sup>8</sup>Sprach zu seynn Knechten: Die Hochzeit
: Jst zwar vfs beste zubereytt,
: Jst zwar vfs beste zubereytt,
Aber, die Geste wahrns nicht werth,
Aber, die Geste wahrns nicht werth,
: Das Sie hirmit würdten beehrt,
: Das Sie hirmit würdten beehrt,
Drumb geht hin auf die Straßn, vnd ladt
<sup>9</sup>Drumb geht hin auf die Straßn, vnd ladt
: Zur hochzeit, wehn Jhr findt am pfadt.
: Zur hochzeit, wehn Jhr findt am pfadt.
Die Knecht thettens, brachten zusamen,
<sup>10</sup>Die Knecht thettens, brachten zusamen,
: Wehn sie fundten, Sie mit sich nhamen,
: Wehn sie fundten, Sie mit sich nhamen,
Böse vnd gute (durch die Roll)
Böse vnd gute (durch die Roll)
: Vnd die Tisch wurdten alle voll.
: Vnd die Tisch wurdten alle voll.
Da gieng der König einst hienein,
<sup>11</sup>Da gieng der König einst hienein,
: Die Geste zubesehen fein,
: Die Geste zubesehen fein,
Vnd sah allda eynn Menschen stahn,
Vnd sah allda eynn Menschen stahn,
: Der hatt kein Hochzeitlichs Kleid ahn.
: Der hatt kein Hochzeitlichs Kleid ahn.
Vnd sprach zu Jhm: Freund, wie bistu
<sup>12</sup>Vnd sprach zu Jhm: Freund, wie bistu
: Herein kohmen, vnd hast darzu
: Herein kohmen, vnd hast darzu
Kein hochzeitlich Kleid ahn? Abr, Er
Kein hochzeitlich Kleid ahn? Abr, Er
: Verstummet, Sagt nicht, wer Er wehr.
: Verstummet, Sagt nicht, wer Er wehr.
Der König zu seynn Dienern sprach:
<sup>13</sup>Der König zu seynn Dienern sprach:
: Bindet Jhm hendt vnd füeß, darnach
: Bindet Jhm hendt vnd füeß, darnach
Werfft Jhn, Jnß Finsternis hienein,
Werfft Jhn, Jnß Finsternis hienein,
: Da wird Heuln vnd Zeenklappen sein,
: Da wird Heuln vnd Zeenklappen sein,
Viel sind beruffn (es wol erscheint)
<sup>14</sup>Viel sind beruffn (es wol erscheint)
: Aber wenig auserwehlt seindt.
: Aber wenig auserwehlt seindt.
Die Phariseer gingen hin,
<sup>15</sup>Die Phariseer gingen hin,
: Hieltn einen Rath, kluglich Jm Sinn,
: Hieltn einen Rath, kluglich Jm Sinn,


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Wie Sie Jhn fiengn Jn seiner Red.
Wie Sie Jhn fiengn Jn seiner Red.
: (Ein Jeder meint, Sein Rath es thet)
: (Ein Jeder meint, Sein Rath es thet)
Sandtn Jhr Jünger zu Jhm, mit fragen,
<sup>16</sup>Sandtn Jhr Jünger zu Jhm, mit fragen,
: Sampt Herodes Diener, vnd sprachen:
: Sampt Herodes Diener, vnd sprachen:
Meister, wir wiessen wol, das du
Meister, wir wiessen wol, das du
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Denn du aller Menschen Ansehen
Denn du aller Menschen Ansehen
: Nicht achtst, weisst gleich hindurch zugehen.
: Nicht achtst, weisst gleich hindurch zugehen.
Darvmb sag vns, was duncket dich?
<sup>17</sup>Darvmb sag vns, was duncket dich?
: Jsts recht, das man gutwilligklich
: Jsts recht, das man gutwilligklich
Dem Keyser Zinß geb, oder nicht?
Dem Keyser Zinß geb, oder nicht?
: Jhesus merckt Jhr Schalckheit, vnd spricht:
: <sup>18</sup>Jhesus merckt Jhr Schalckheit, vnd spricht:
Jhr Heuchler, was versucht Jhr Mich?
Jhr Heuchler, was versucht Jhr Mich?
: Weist Mir die ZinsMuntz her erstlich.
: <sup>19</sup>Weist Mir die ZinsMuntz her erstlich.
Sie reichtten Jhm ein Groschen dar.
Sie reichtten Jhm ein Groschen dar.
: Vnd Er fragt Sie, Sprach: Sagt mir clar,
: <sup>20</sup>Vnd Er fragt Sie, Sprach: Sagt mir clar,
Weß ist das Bild, vnd Vberschrifft?
Weß ist das Bild, vnd Vberschrifft?
: Den Keiser (sprachn Sie) es betrifft.
: <sup>21</sup>Den Keiser (sprachn Sie) es betrifft.
Er sprach: Vmb sonst Jhr widerstrebt,
Er sprach: Vmb sonst Jhr widerstrebt,
: Was Keysers ist, dem Keyser gebt,
: Was Keysers ist, dem Keyser gebt,
Vnd gebet Gott, waß Gottes ist.
Vnd gebet Gott, waß Gottes ist.
: Da Sie das höreten zur frist,
: <sup>22</sup>Da Sie das höreten zur frist,
Verwundertten Sie sich, Jhn ließen,
Verwundertten Sie sich, Jhn ließen,
: Giengen darvon, (nicht ohn verdrießen)
: Giengen darvon, (nicht ohn verdrießen)
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Zuletzt das Weib auch gstorben sey.
Zuletzt das Weib auch gstorben sey.
: Grundt wolten sie wiessen hirbey,
: Grundt wolten sie wiessen hirbey,
Welches weib Sie doch würdte sein
<sup>28</sup>Welches weib Sie doch würdte sein
: Vnter den Sieben, Jn gemein
: Vnter den Sieben, Jn gemein
Der Aufferstehung, (wehrn begraben)
Der Aufferstehung, (wehrn begraben)
: Die Sie Ja alle gehabt haben?
: Die Sie Ja alle gehabt haben?
Jhesus antworttet, Sie hart trifft:
<sup>29</sup>Jhesus antworttet, Sie hart trifft:
: Jhr Jrrt, vnd wießet nicht die Schrifft,
: Jhr Jrrt, vnd wießet nicht die Schrifft,
Noch die Krafft Gotts, odr Jhr gedeyhen.
Noch die Krafft Gotts, odr Jhr gedeyhen.
: Sie werdten damals weder freyen
: Sie werdten damals weder freyen
Jn der Aufferstehung, noch sich
<sup>30</sup>Jn der Aufferstehung, noch sich
: Freyen laßen, (Euch sage Jch)
: Freyen laßen, (Euch sage Jch)
Sondern sie sindt Jm Hiemelreich
Sondern sie sindt Jm Hiemelreich
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Habt Jhr aber gelesen nicht
<sup>31</sup>Habt Jhr aber gelesen nicht
: Von der Todtn Aufferstehungs Gschicht,
: Von der Todtn Aufferstehungs Gschicht,
Das Euch gesaget ist von Gott,
Das Euch gesaget ist von Gott,
: Da Er spricht: (Lasts Euch sein kein spott)
: Da Er spricht: (Lasts Euch sein kein spott)
Jch bin ja der Gott Abraham,
<sup>32</sup>Jch bin ja der Gott Abraham,
: Vnd der Gott Isaac (mein Nahm)
: Vnd der Gott Isaac (mein Nahm)
Vnd der Gott Jacob. Nhu ist Gott
Vnd der Gott Jacob. Nhu ist Gott
: Ja nicht ein Gott der Todten Rott,
: Ja nicht ein Gott der Todten Rott,
Sondern, der Lebndigen allein.
Sondern, der Lebndigen allein.
: Da solchs das Volk hört Jn gemein,
: <sup>33</sup>Da solchs das Volk hört Jn gemein,
Entsatzten Sie sich trefflich sehr
Entsatzten Sie sich trefflich sehr
: Vber seiner Herrlichen Lehr.
: Vber seiner Herrlichen Lehr.
Ein Schrifftgelerter thet ein Frag,
<sup><i>35</i></sup>Ein Schrifftgelerter thet ein Frag,
: Versuchte Jhesum, zu Jhm sprach:
: Versuchte Jhesum, zu Jhm sprach:
Meister, welchs ists furnembst Gebott
<sup>36</sup>Meister, welchs ists furnembst Gebott
: Jm Gsetz, Mir ists zuwiessen noth?
: Jm Gsetz, Mir ists zuwiessen noth?
Jhesus sprach: Jch berichtt dichs gern,
<sup>37</sup>Jhesus sprach: Jch berichtt dichs gern,
: Du solt lieben Gott deinen Herrn
: Du solt lieben Gott deinen Herrn
Von gantzem Hertzn, Jn deym Geblüet,
Von gantzem Hertzn, Jn deym Geblüet,
: Von gantzer Seeln, von gantzem Gmüeth,
: Von gantzer Seeln, von gantzem Gmüeth,
Diß ists furnembst vnd grösst Gebott,
<sup>38</sup>Diß ists furnembst vnd grösst Gebott,
: Das Ander, ist dem gleich, ohn spott,
: <sup>39</sup>Das Ander, ist dem gleich, ohn spott,
Du solt deynn Nechsten, Jnnigklich,
Du solt deynn Nechsten, Jnnigklich,
: Liebn alß dich selbst, auch eußerlich,
: Liebn alß dich selbst, auch eußerlich,
Jn disen Zweyer Gebott Reden
<sup>40</sup>Jn disen Zweyer Gebott Reden
: Hangts gantz Gesetz vnd die Propheten.
: Hangts gantz Gesetz vnd die Propheten.
Jhesus die Phariseer fragt,
Jhesus die Phariseer fragt,
: Wie duncket Euch, (sagts vnverzagt)
: <sup><i>42</i></sup>Wie duncket Euch, (sagts vnverzagt)
Vmb Christo? Weß Sohn ist Er doch?
Vmb Christo? Weß Sohn ist Er doch?
: Sie sprachen: Dauids. Jhesus sprach:
: Sie sprachen: Dauids. <sup>43</sup>Jhesus sprach:
Wie nenndt Jhn denn Dauid, vnd heisst
Wie nenndt Jhn denn Dauid, vnd heisst
: Jhn einen Herren dort Jm Geist?
: Jhn einen Herren dort Jm Geist?
Da Er saget: Der Herr hat fein
Da Er saget: <sup>44</sup>Der Herr hat fein
: Gesaget zu dem Herren mein,
: Gesaget zu dem Herren mein,
Setz dich zu meiner Rechten, Biß,
Setz dich zu meiner Rechten, Biß,
: Das Jch zum Schemel deiner Füeß
: Das Jch zum Schemel deiner Füeß
Dein Feinde leg, So nhu Dauid
Dein Feinde leg, <sup>45</sup>So nhu Dauid
: Jhn eynn herrn nenndt, ohn vnterschiedt,
: Jhn eynn herrn nenndt, ohn vnterschiedt,
Wie Jst Er dann sein Sohn? Niemandt
Wie Jst Er dann sein Sohn? <sup>46</sup>Niemandt
: Kundt Jhm ein Wort zum Widerstandt
: Kundt Jhm ein Wort zum Widerstandt
Antworttn, vnd thurst von dem tag ahn
Antworttn, vnd thurst von dem tag ahn

Version vom 20. März 2024, 19:23 Uhr

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⇦ Capitel 21

[28v]

Das 22. Capitel.
Jhesus antworttet: 2Eß ist gleich
Einem König das Hiemelreich,
Der seinem Sohne Hochzeit macht,
Sein Ochßn vnd Mastvieh war geschlacht,
3Vnd sandt sein Knechte aus, zweymahl,
Zuruffen, kompt zur hochzeit all.
Sie aber verachttens, Hingingen,
Warn giriger zu andern dingen,
Jhrs Ackers vnd Handtirung wartten,
Wolten zur Hochzeit sich nicht artten.
6Ettliche grieffen seine Knecht,
Hönten vnd tödteten sie schlecht,
7Da das der König hort, ward Er
Zornig, vnd schicket aus sein Heer,
Vnd brachte dise Mörder vmb,
Vnd ahnzündt Jhr Stadt vngestumb.
8Sprach zu seynn Knechten: Die Hochzeit
Jst zwar vfs beste zubereytt,
Aber, die Geste wahrns nicht werth,
Das Sie hirmit würdten beehrt,
9Drumb geht hin auf die Straßn, vnd ladt
Zur hochzeit, wehn Jhr findt am pfadt.
10Die Knecht thettens, brachten zusamen,
Wehn sie fundten, Sie mit sich nhamen,
Böse vnd gute (durch die Roll)
Vnd die Tisch wurdten alle voll.
11Da gieng der König einst hienein,
Die Geste zubesehen fein,
Vnd sah allda eynn Menschen stahn,
Der hatt kein Hochzeitlichs Kleid ahn.
12Vnd sprach zu Jhm: Freund, wie bistu
Herein kohmen, vnd hast darzu
Kein hochzeitlich Kleid ahn? Abr, Er
Verstummet, Sagt nicht, wer Er wehr.
13Der König zu seynn Dienern sprach:
Bindet Jhm hendt vnd füeß, darnach
Werfft Jhn, Jnß Finsternis hienein,
Da wird Heuln vnd Zeenklappen sein,
14Viel sind beruffn (es wol erscheint)
Aber wenig auserwehlt seindt.
15Die Phariseer gingen hin,
Hieltn einen Rath, kluglich Jm Sinn,

[29r]

Wie Sie Jhn fiengn Jn seiner Red.
(Ein Jeder meint, Sein Rath es thet)
16Sandtn Jhr Jünger zu Jhm, mit fragen,
Sampt Herodes Diener, vnd sprachen:
Meister, wir wiessen wol, das du
Warhaftig bist, vnd lehrst darzu
Den Weg Gottes recht, (ohne tandt)
Vnd du fragest gar nach niemandt,
Denn du aller Menschen Ansehen
Nicht achtst, weisst gleich hindurch zugehen.
17Darvmb sag vns, was duncket dich?
Jsts recht, das man gutwilligklich
Dem Keyser Zinß geb, oder nicht?
18Jhesus merckt Jhr Schalckheit, vnd spricht:
Jhr Heuchler, was versucht Jhr Mich?
19Weist Mir die ZinsMuntz her erstlich.
Sie reichtten Jhm ein Groschen dar.
20Vnd Er fragt Sie, Sprach: Sagt mir clar,
Weß ist das Bild, vnd Vberschrifft?
21Den Keiser (sprachn Sie) es betrifft.
Er sprach: Vmb sonst Jhr widerstrebt,
Was Keysers ist, dem Keyser gebt,
Vnd gebet Gott, waß Gottes ist.
22Da Sie das höreten zur frist,
Verwundertten Sie sich, Jhn ließen,
Giengen darvon, (nicht ohn verdrießen)
Die Saduceer (wirdt bericht)
Halten nicht, das ein Jungst Gericht
Noch Aufferstehung sey, Bringn für
Ein Frag Jn spöttischr vngebüer,
Von Sieben Brüdern, nach Jhrm Todt,
Jeder sein Weib gefreyhet hat,
Zuletzt das Weib auch gstorben sey.
Grundt wolten sie wiessen hirbey,
28Welches weib Sie doch würdte sein
Vnter den Sieben, Jn gemein
Der Aufferstehung, (wehrn begraben)
Die Sie Ja alle gehabt haben?
29Jhesus antworttet, Sie hart trifft:
Jhr Jrrt, vnd wießet nicht die Schrifft,
Noch die Krafft Gotts, odr Jhr gedeyhen.
Sie werdten damals weder freyen
30Jn der Aufferstehung, noch sich
Freyen laßen, (Euch sage Jch)
Sondern sie sindt Jm Hiemelreich
Den Engeln Gottes alle gleich.

[29v]

31Habt Jhr aber gelesen nicht
Von der Todtn Aufferstehungs Gschicht,
Das Euch gesaget ist von Gott,
Da Er spricht: (Lasts Euch sein kein spott)
32Jch bin ja der Gott Abraham,
Vnd der Gott Isaac (mein Nahm)
Vnd der Gott Jacob. Nhu ist Gott
Ja nicht ein Gott der Todten Rott,
Sondern, der Lebndigen allein.
33Da solchs das Volk hört Jn gemein,
Entsatzten Sie sich trefflich sehr
Vber seiner Herrlichen Lehr.
35Ein Schrifftgelerter thet ein Frag,
Versuchte Jhesum, zu Jhm sprach:
36Meister, welchs ists furnembst Gebott
Jm Gsetz, Mir ists zuwiessen noth?
37Jhesus sprach: Jch berichtt dichs gern,
Du solt lieben Gott deinen Herrn
Von gantzem Hertzn, Jn deym Geblüet,
Von gantzer Seeln, von gantzem Gmüeth,
38Diß ists furnembst vnd grösst Gebott,
39Das Ander, ist dem gleich, ohn spott,
Du solt deynn Nechsten, Jnnigklich,
Liebn alß dich selbst, auch eußerlich,
40Jn disen Zweyer Gebott Reden
Hangts gantz Gesetz vnd die Propheten.
Jhesus die Phariseer fragt,
42Wie duncket Euch, (sagts vnverzagt)
Vmb Christo? Weß Sohn ist Er doch?
Sie sprachen: Dauids. 43Jhesus sprach:
Wie nenndt Jhn denn Dauid, vnd heisst
Jhn einen Herren dort Jm Geist?
Da Er saget: 44Der Herr hat fein
Gesaget zu dem Herren mein,
Setz dich zu meiner Rechten, Biß,
Das Jch zum Schemel deiner Füeß
Dein Feinde leg, 45So nhu Dauid
Jhn eynn herrn nenndt, ohn vnterschiedt,
Wie Jst Er dann sein Sohn? 46Niemandt
Kundt Jhm ein Wort zum Widerstandt
Antworttn, vnd thurst von dem tag ahn
Auch Jhn hinfurt fragen kein Man.
⇨ Capitel 23