Widmungsgedicht 2

Aus Johann Steuerleins Reimbibel
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⇦ Widmungsgedicht von Wolfgang Heider

[9r]


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AD LECTOREM:
cui S[alutem] D[icit]

Num fuerint unquam tali Sacra Biblia tota

Teutonicis Rhhythmis, nescio versa modo.

Quali nunc vertit SENIOR STEVRLINVS JANVS,

Clarum ac eximium quem labor iste facit.

Quare laudandus merito STEVRLINUS, eique

Reddendae grates omne precando bonum.

Omnibus, ut cunctis, commendantesque laborem

Illius, in DOMINO vite fruamur eo.

Et cum Vir bonis hic cruciatus tollat acutos

Continuos, fracto crure aliquando Sibi,

Insuper ille Senex: pressusque laboribus, atque

Officii curis: vnde mori cupiens:

Oremus merito SVMMVM, confortet vt ipsum,

Suppeditans vires, pro bonitate sua.


M[agister] Hieronymus Pfnöerus, Ecclesiæe

Thannanae Pastor, et adiunctarum

Inspector.


Deutsche Übersetzung (ohne Gewähr)
An den Leser
den (der Autor) grüßt!

Ob jemals in derartiger Weise die ganze Heilige Bibel

in Deutsche Rhythmen umgewandelt worden ist, weiß ich nicht.

So, wie es jetzt der ÄLTERE STEUERLEIN JOHANN tat,

eine klare und herausragende (Weise), die diese Arbeit hervorbrachte.

Daher ist STEUERLEIN verdientermaßen zu loben, und ihm

sind Dank und alles Gute durch Gebete zu wünschen.

Mögen alle und jeder - und (wir) empfehlen die Arbeit

dessen, sie im HERRN des Lebens genießen.

Und wenn der gute Mann hier akute Qualen erträgt

und fortwährend vom Leiden gequält wird,

zusätzlich zu diesem Greis(enalter): belastet von Mühen und

den Pflichten seines Amtes, sich manchmal den Tod wünscht:

Lasst uns beten, dass der Höchste ihm verdientermaßen stärke, ihm selbst

Kräfte verleihe, seiner Güte entsprechend.

Magister Hieronimus Pfnör

Pastor der Kirche von Tann

und beigeordneter Inspektor