Matthäus 26: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Johann Steuerleins Reimbibel
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Am Ersten Tag der SüßenBrod,
Fragten die Junger: Herr, Jsts noth,
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Wo wiltu, das zueßen, wir
: Das Osterlamb bereytten dir?
Er sprach: Zu Einem, Jn die Stadt
: Hingeht, vnd sprecht zu Jhm: Es hat
Befohln der Meistr, vnd lest dir sagen,
: Mein Zeit ist hier (das Creutz zutragen)
Mit meynn Jungern wil Jch bey dir
: Die Ostern halten aus begir.
Die Junger theten (giengen hin)
: Wie Jhesus hatt befohlen Jhn,
Vnd machtens Osterlamb bereyt.
: Vnd als nhu kam die AbendZeit
Satzte Er mit den Zwölffen sich
: Zu Tische, (vnd ward fast trawrig)
Da Sie assen, sprach Er: Warlich
: Jch sage Euch, Eß wirdet Mich
Einer vntr Euch verrathen schwehr.
: Vnd Sie wordten betrüebet sehr,
Vnd huben ahn, vnd Jhne fragten
: Ein Jeglichr vnter Jhnn, vnd sagten:
Herre bin Jchs? Er aber sprach:
: Der mit Mir mit der Hand so flach
Daucht Jn die Schüeßel, Der wird mich
: Verrathen heüt vnschuldigklich.
Des Menschen Sohn dahin zwar geht,
: Wie von Jhme geschrieben steht,
Doch weh dem Menschn, aus deß Rachgird,
: Des Menschen Sohn verraten wirdt,
Eß wehr Jhm besser, das noch nie
: Derselbig Mensch zeitlich alhie
Gebohren wehr, so mechtts Jhn quit.
: Da sprach Judas, der Jhn verrieth,
Bin Jchs Rabbi? Er sprach zu Jhn:
: Du sagsts mit deiner eignen Stimm.
Da Sie aber aßen, da nahm
: (Jn beysein der Junger allsam)
Jhesus das Brod, danckt, vnd es brach,
: Vnd gabs den Jungern hin, vnd sprach:
Nehmet, Esset, Das ist Mein Leib.
: Vnd Er nahm (bey seiner weis bleib)
Den Kelch, vnd danckt, Jhnen den gab,
: Trinckt alle draus, (wie Jchs hier hab)
Sprach Er: Das eben ist mein Blut
: Des Newen Testaments so guth,
Welchs fur viele vergossen wirdt,
: Zur Vergebung der Sundtn Begirdt.
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Da gsprochen war der Lobgesang,
: Da richtteten Sie Jhren Gang
Hienaus an Öelberg. Jhesus sprach:
: (Hört, was Jch sag, Groß ist mein clag)
Jn diser Nacht, So werdet Jhr
: Euch allesampt ergern ahn Mir.
Es steht gschrieben: Den Hirten Jch werdt
: Schlagen, vnd die Schafe der Herdt
Die werdten all zustrewen sich.
: Wenn aber aufferstehe Jch,
Wil Jch fur Euch, (wie Jch Jtzt bin)
: Jn Galileam gehen hin.
Petrus antworttet, zu Jhm sprach:
: Wenn Sie auch alle heut zu tag
Sich an dir ergertten, will Jch
: Doch nimer mher ergeren Mich.
Jhesus sprach: Warlich Jch sag dir,
: Jn diser Nacht (diß wort glaub Mir)
Eh dann der hane kreht, wirstu
: Mich dreymhal verleugnen, wie nhu?
Petrus sprach zu Jhm: Vnd wenn Jch
: Mit dir sterben müsst, wil Jch dich
Nicht verleugnen. Jn gleichen fall,
: Sagten die ander Junger all.
Jhesus zu einem Hofe kahm,
: Der hies Gethsemane mit Nahm,
Sprach zu seynn Jungern: Setzt Euch hie,
: Biß das Ich dort hingeh, vnd (wie
Jch zuthun pfleg) Zum Vatter bet
: Vnd nahm zu sich ahn solche stedt,
Petrum, (wie Er eß hett Jm brauch)
: Die zween Söhn Zebedei auch.
Fieng ahn zutrawren vnd zuzagen,
: Vnd seine hendt zuhauf zuschlagen)
Jhesus zu Jhnen sprach: O Gott,
: Mein Seel ist betrüebt, biß ahn Todt,
Bleibet hie, vnd wachet mit Mir,
: Fur Angst möcht Jch vergehen schir,
Vnd ging hin ein wenig, (verblicht.)
: Fiel nider auf sein Angesicht,
Betet, vnd gar hertzlichen sprach,
: Wie Er da auff der Erdten lag:
Mein Vatter, ist es mueglich hier,
: So gehe diser Kelch von mir,
Doch nicht wie Jch wil, sondern strachs
: Wie du wilt, Nach deym gfallen machs.
Vnd Er zu seinen Jungern kam,
: Vnd fandt sie schlaffendt allesam,
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[36r]<br/>
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[[Matthäus 27|⇨ Capitel 27]]
[[Matthäus 27|⇨ Capitel 27]]

Version vom 3. März 2024, 20:30 Uhr

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⇦ Capitel 25

[34r]

Das 26. Capitel.
3Die Hohenpriestr vnd Schrifftgelerten
Die Elttste Jm Volck, All Mittgeferdten,
Hatten kein Ruh, Gedult, noch rasst,
Versamletten sich Jn Pallast
Des HohenPriesters Caiphas,
4Vnd hielten rath, Beschloßen das,

[34v]

Wie Sie Jhesum mit Listen grieffen
Vnd tödten, Hin vnd wider Lieffen.
5Sie sprachen abr: Eß wehr das besst,
Das es Ja nicht gescheh aufs Fest,
Auff das (Wo man hielt das Gericht)
Jm Volck ein Aufruhr werdte nicht.
Ein Weib zum Herren Jhesu tratt,
Mit köstbarm Waßr ein Glas Sie hatt,
(Eß zu Bethanien gschach drauß,
Jns Außetzign Simonis Hauß)
Daßelbig Sie auff sein Heupt goß,
Da Er zu Tisch darjnnen saß.
Die Junger sahens, was Sie that,
Sprachen, worzu dient der Vnrath?
Diß Waßer, so man Vngeheur
Vmb sonst außschütt, hette möcht theur
Verkaufft, vnd den Armen so eben
Mit mhererm Nutz wordten gegeben.
Da das Jhesus merckte, sprach Er:
Was bkummert Jhr das Weib so sehr?
Sie hat ein gut wergk gthan ahn Mir,
Allzeit bey Euch habt Armen Jhr,
Mich aber habt Jhr nicht allzeit.
Das Sie, (daher kömpt ewer Neidt)
Auf meinen Leib gegossen hat,
Hat Sie gethan, ohn ewern schadt,
Drumb, das man wird begraben mich.
Warlich, warlich, Euch sage Jch,
Wo dises Euangelium
Clar wird gepredigt, vmb vnd vmb
Inr gantzen welt, zu allen Tagen,
Da wird man auch mit Warheit sagen
Zu Jhrm Gedechtnus, fur vnd fur,
Waß Sie gethan hat Jtzt ahn mir.
Der Zwölffn Einer, Sein Nahm, mit spott
Heisset, Judas Jscharioth,
Zun Hohenpriestern sich versprach:
Was wolt Jhr mir geben, Jch frag,
Wil Jch Jhn Euch verrathn, vmbs Gding?
Sie bothn Jhm dreißig Silberling.
Von dem ahn, sucht Er glegenheit,
Das Er Jhn verriet, nach bescheidt.
Am Ersten Tag der SüßenBrod, Fragten die Junger: Herr, Jsts noth,
[35r]

Wo wiltu, das zueßen, wir
Das Osterlamb bereytten dir?
Er sprach: Zu Einem, Jn die Stadt
Hingeht, vnd sprecht zu Jhm: Es hat
Befohln der Meistr, vnd lest dir sagen,
Mein Zeit ist hier (das Creutz zutragen)
Mit meynn Jungern wil Jch bey dir
Die Ostern halten aus begir.
Die Junger theten (giengen hin)
Wie Jhesus hatt befohlen Jhn,
Vnd machtens Osterlamb bereyt.
Vnd als nhu kam die AbendZeit
Satzte Er mit den Zwölffen sich
Zu Tische, (vnd ward fast trawrig)
Da Sie assen, sprach Er: Warlich
Jch sage Euch, Eß wirdet Mich
Einer vntr Euch verrathen schwehr.
Vnd Sie wordten betrüebet sehr,
Vnd huben ahn, vnd Jhne fragten
Ein Jeglichr vnter Jhnn, vnd sagten:
Herre bin Jchs? Er aber sprach:
Der mit Mir mit der Hand so flach
Daucht Jn die Schüeßel, Der wird mich
Verrathen heüt vnschuldigklich.
Des Menschen Sohn dahin zwar geht,
Wie von Jhme geschrieben steht,
Doch weh dem Menschn, aus deß Rachgird,
Des Menschen Sohn verraten wirdt,
Eß wehr Jhm besser, das noch nie
Derselbig Mensch zeitlich alhie
Gebohren wehr, so mechtts Jhn quit.
Da sprach Judas, der Jhn verrieth,
Bin Jchs Rabbi? Er sprach zu Jhn:
Du sagsts mit deiner eignen Stimm.
Da Sie aber aßen, da nahm
(Jn beysein der Junger allsam)
Jhesus das Brod, danckt, vnd es brach,
Vnd gabs den Jungern hin, vnd sprach:
Nehmet, Esset, Das ist Mein Leib.
Vnd Er nahm (bey seiner weis bleib)
Den Kelch, vnd danckt, Jhnen den gab,
Trinckt alle draus, (wie Jchs hier hab)
Sprach Er: Das eben ist mein Blut
Des Newen Testaments so guth,
Welchs fur viele vergossen wirdt,
Zur Vergebung der Sundtn Begirdt.

[35v]

Da gsprochen war der Lobgesang,
Da richtteten Sie Jhren Gang
Hienaus an Öelberg. Jhesus sprach:
(Hört, was Jch sag, Groß ist mein clag)
Jn diser Nacht, So werdet Jhr
Euch allesampt ergern ahn Mir.
Es steht gschrieben: Den Hirten Jch werdt
Schlagen, vnd die Schafe der Herdt
Die werdten all zustrewen sich.
Wenn aber aufferstehe Jch,
Wil Jch fur Euch, (wie Jch Jtzt bin)
Jn Galileam gehen hin.
Petrus antworttet, zu Jhm sprach:
Wenn Sie auch alle heut zu tag
Sich an dir ergertten, will Jch
Doch nimer mher ergeren Mich.
Jhesus sprach: Warlich Jch sag dir,
Jn diser Nacht (diß wort glaub Mir)
Eh dann der hane kreht, wirstu
Mich dreymhal verleugnen, wie nhu?
Petrus sprach zu Jhm: Vnd wenn Jch
Mit dir sterben müsst, wil Jch dich
Nicht verleugnen. Jn gleichen fall,
Sagten die ander Junger all.
Jhesus zu einem Hofe kahm,
Der hies Gethsemane mit Nahm,
Sprach zu seynn Jungern: Setzt Euch hie,
Biß das Ich dort hingeh, vnd (wie
Jch zuthun pfleg) Zum Vatter bet
Vnd nahm zu sich ahn solche stedt,
Petrum, (wie Er eß hett Jm brauch)
Die zween Söhn Zebedei auch.
Fieng ahn zutrawren vnd zuzagen,
Vnd seine hendt zuhauf zuschlagen)
Jhesus zu Jhnen sprach: O Gott,
Mein Seel ist betrüebt, biß ahn Todt,
Bleibet hie, vnd wachet mit Mir,
Fur Angst möcht Jch vergehen schir,
Vnd ging hin ein wenig, (verblicht.)
Fiel nider auf sein Angesicht,
Betet, vnd gar hertzlichen sprach,
Wie Er da auff der Erdten lag:
Mein Vatter, ist es mueglich hier,
So gehe diser Kelch von mir,
Doch nicht wie Jch wil, sondern strachs
Wie du wilt, Nach deym gfallen machs.
Vnd Er zu seinen Jungern kam,
Vnd fandt sie schlaffendt allesam,

[36r]

⇨ Capitel 27