Matthäus 26
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[34r]
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- Die Elttstn Jm Volck, All Mittgeferdten,
- Versamletten sich Jn Pallast
- 4Vnd hielten rath, Beschloßen das,
[34v]
Wie Sie Jhesum mit Listen grieffen
- Vnd tödten, Hin vnd wider Lieffen.
- Das es Ja nicht gescheh aufs Fest,
- Jm Volck ein Aufruhr werdte nicht.
- ☘
- Mit köstbarm Waßr ein Glas Sie hatt,
- Jns Außetzign Simonis Hauß)
- Da Er zu Tisch darjnnen saß.
- Sprachen, worzu dient der Vnrath?
- Vmb sonst außschütt, hette möcht theur
- Mit mhererm Nutz wordten gegeben.
- Was bkummert Jhr das Weib so sehr?
- 11Allzeit bey Euch habt Armen Jhr,
- 12Das Sie, (daher kömpt ewer Neidt)
- Hat Sie gethan, ohn ewern schadt,
- 13Warlich, warlich, Euch sage Jch,
- Clar wird gepredigt, vmb vnd vmb
- Da wird man auch mit Warheit sagen
- Waß Sie gethan hat Jtzt ahn mir.
- Heisset, Judas Jscharioth,
- Was wolt Jhr mir geben, Jch frag,
- Sie bothn Jhm dreißig Silberling.
- Das Er Jhn verriet, nach bescheidt.
- ☘
- Fragten die Junger: Herr, Jsts noth,
[35r]
Wo wiltu, das zueßen, wir
- Das Osterlamb bereytten dir?
- Hingeht, vnd sprecht zu Jhm: Es hat
- Mein Zeit ist hier (das Creutz zutragen)
- Die Ostern halten aus begir.
- Wie Jhesus hatt befohlen Jhn,
- 20Vnd als nhu kam die AbendZeit
- Zu Tische, (vnd ward fast trawrig)
- Jch sage Euch, Eß wirdet Mich
- 22Vnd Sie wordten betrüebet sehr,
- Ein Jeglichr vnter Jhnn, vnd sagten:
- Der mit Mir mit der Hand so flach
- Verrathen heüt vnschuldigklich.
- Wie von Jhme geschrieben steht,
- Des Menschen Sohn verraten wirdt,
- Derselbig Mensch zeitlich alhie
- 25Da sprach Judas, der Jhn verrieth,
- Du sagsts mit deiner eignen Stimm.
- (Jn beysein der Junger allsam)
- Vnd gabs den Jungern hin, vnd sprach:
- 27Vnd Er nahm (bey seiner weis bleib)
- Trinckt alle draus, (wie Jchs hier hab)
- Des Newen Testaments so guth,
- Zur Vergebung der Sundtn Begirdt.
- ☘
[35v]
30Da gsprochen war der Lobgesang,
- Da richtteten Sie Jhren Gang
- (Hört, was Jch sag, Groß ist mein clag)
- Euch allesampt ergern ahn Mir.
- Schlagen, vnd die Schafe der Herdt
- 32Wenn aber aufferstehe Jch,
- Jn Galileam gehen hin.
- Wenn Sie auch alle heut zu tag
- Doch nimer mher ergeren Mich.
- Jn diser Nacht (diß wort glaub Mir)
- Mich dreymhal verleugnen, wie nhu?
- Mit dir sterben müsst, wil Jch dich
- Sagten die ander Junger all.
- Der hies Gethsemane mit Nahm,
- Biß das Ich dort hingeh, vnd (wie
- 37Vnd nahm zu sich ahn solche stedt,
- Die zween Söhn Zebedei auch.
- Vnd seine hendt zuhauf zuschlagen)
- Mein Seel ist betrüebt, biß ahn Todt,
- Fur Angst möcht Jch vergehen schir,
- Fiel nider auf sein Angesicht,
- Wie Er da auff der Erdten lag:
- So gehe diser Kelch von mir,
- Wie du wilt, Nach deym gfallen machs.
- Vnd fandt sie schlaffendt allesam,
[36r]
Vnd sprach zu Petro: Könnet Jhr
- Denn nicht ein Stundt wachen mit mir.
- Jn Anfechtung fallet. Mher spricht:
- Das Fleische aber ist gar schwach.
- Betet, vnd sprach hertzlich Jm Sin:
- Das diser Kelch von Mir geh, Jch
- 43Vnd Er kam, vnd fandt Sie Jn still
- Vnd Jhre Augen warn Schlafs vol.
- Zum Drittenmhal zubethn anfieng,
- 45Da kam Er zu seynn Jungern dort,
- Ach wolt Jhr nhu schlaffen vnd ruhen?
- Das des Menschen Sohn Jn die Hendt
- Aus lautterm haß vnd Neids begirdt,
- Sieh, Er ist da, der mich verretth.
- Der Zwölffen Einer her die straß,
- Mit Schwertn vnd Stangen, offenbar
- Vnd Elttsten des Volcks hergesandt.
- Jhnen ein Merckzeichen gegeben,
- Der ists, den greifft, wie Jhr begert.
- Vnd sprach: Rabbi, Gegruesst seystu,
- Jch muß zwar leiden dise Schmach,
- Da traten Sie Alle hinzu,
- Jm Hertzen vnd Gemüet verblendt.
- Die mit Jhesu wahren aldar,
- Ernstlich zuwehren sich begert.
[36v]
Vnd schlug des Hohenpriesters Knecht,
- Hieb Jhm ein Ohr ab, traf Jhn recht.
- Stecke dein Schwert ahn seinen Ort,
- Der sol durchs Schwert auch kohmen vmb.
- Meynn Vatter bittn aus Hertzens grundt,
- Engel, mher dann Zwölff Legion?
- Also muss gehen, wie michs trifft.
- Zu der Scharen: Jhr alle seidt,
- Mich zufahen, Mit Schwerttn vnd Stangen,
- Geseßn, vnd hab gelehrt ohn scheuch
- Gegrieffen, noch nach Mir geschnappt.
- Das Mein Leyden so soll ergehen,
- Erfullet wurdten, nach gebuer.
- Vnd flohen, wider Jhr Gewießen.
- Zum hohenpriester Caiphas,
- Vnd Elttstn, hatten versamlet sich.
- Folgt nach von fern, biß Jn Pallast
- Hienein, Vnd setzt sich bey die Knecht.
- Wo eß hienaus wolt, vnd hinkehm.
- Vnd der gantz Rath die Sach weltzten,
- Wider Jhesum, auff das Sie Jhn
- Vnd wiewol (eusserlichen scheinß)
- Fundten sie keins, (keins wolt geraten)
- Zween falsche Zeugen, 61die da sprachen:
[37r]
Er hat gesagt: Jch kan furwahr
- Den Tempel Gotts abbrechen gar,
- Jn dreyen Tagen wider bawen.
- Vnd sprach zu Jhm: Antworttst nichts drauf,
- Zeugen, vor vnß hie öffentlich?
- Dem Hohenpriester es nicht gefiel,
- Jch dich beschwere heut zu tag,
- Das du vns sagest ohne spott,
- Christus, der Sohn Gottes gewies?
- Sage Jch Euch (merckt mich nhür eben)
- Das Jhr des Menschen Sohn werdt sehen
- Vnd kohmen Jn den Wolckn herein
- Der Hohpriester sein Kleydr, vnd sprach:
- Was durffn wir weitter Zeugniß mher?
- Gehöret die Gottslestrung sein,
- Sie antwortten Jhme, vnd sprachen:
- 67Sie Jn sein Angesicht ausspeyten,
- Ettliche aber aus Vnart,
- Ließen sich seiner Jammern nicht,
- Wer ists? der dir gab disen Schlag?
- Saß furchtsam draußen Jm Pallast,
- Du bist gleich andern gfolget nach,
- Mit Jhesu aus Galilea.
[37v]
70Er leugnet aber fur Jhn allen,
- Vnd sprach: Wie magst solch wort herlallen?
- 71Alß Er abr hienaus gieng zur Thüer,
- Zu denen, die da wahren: Ach,
- Mit dem Jhesu von Nazareth.
- Vnd schwur darzu vermeßendt sehr,
- 73Vnd vber eine kleine Weil
- (Dein Geist hett sich dann hiher fundten)
- Du bist auch einer, (Man kenndt dich)
- Denn dich Verratthet deine Sprach.
- Vnd schweren, (Jch hab nichts zusuchen
- Vnd alßbaldt kreht der han, was gschicht.
- Da Er zu Jhme also sagt:
- Wirstu dreymal verleugnen mich,
- Ein Sunder, hirmit tröste sich.
STEUERLEIN*21
Die Hohenpriester, Schriftgelehrten,
Hatten kein Ruh‘, Geduld noch Rast,
Des Hohenpriesters Kaiphas,
Wie sie Jesus mit Listen greifen
Sie sprachen ab‘r: Es wär das Best‘
Damit (wenn man hielt‘ das Gericht)
Ein‘ Frau zum Herren Jesus trat,
Die Jünger sahen, was sie tat,
Das Öl, dass man nun ungeheur
Verkaufen, und den Armen eben
Da Jesus das merkte sprach er:
Sie hat ein gut Werk g’tan an mir.
Mich aber habt ihr nicht allzeit.
Auf meinen Leib gegossen hat
D’rum, dass man wird begraben mich.
Wo dieses Evangelium
In aller Welt, zu allen Tagen,
Zu ihr’m Gedächtnis für und für,
Zu‘n Hohenpriestern und er sprach:
*Wenn ich Ihn zu verraten ging‘?*
Von da an sucht' er G‘legenheit
Wo willst du, dass zum Essen wir
Er sprach: Zu einem in die Stadt
Befohl’n der Meister und lässt sagen:
Mit mein’ Jüngern will ich bei dir
Die Jünger taten (gingen hin)
Und machten’s Passalamm bereit.
Setzte Er mit den Zwölfen sich
Da Sie aßen, sprach Er: Wahrlich
Einer unt‘r euch verraten schwer.
Und fingen an Ihn nun zu fragen
Herre, bin ich? Er aber sprach:
Taucht in die Schüssel, der wird mich
Des Menschen Sohn dahin zwar geht,
*Doch weh dem Mensch‘, der - weil er irrt -*
Es wär‘ ihm besser, wenn nie er
Da sprach Judas, der ihn verriet
Bin ich’s, Rabbi? Er sprach zu ihm:
Da sie aber aßen, da nahm
Jesus das Brot, dankt, und es brach,
Nehmet, Esset, Das ist mein Leib.
*Den Kelch nahm, dankt, den ihnen gab,*
Sprach Er: Das eben ist mein Blut
Welch's für viele vergossen wird,
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